Der damalige Bad Herrenalber Bürgermeister Norbert Mai beim Eröffnungsfest des Wildkatzen-Erlebnis-Pfads im September 2012 im Oberen Gaistal. Foto: /Winnie Gegenheimer

„Wildkatzenwälder von morgen“: Bei diesem Artenschutzprojekt stellt sich die Frage, ob auch die Siebentälerstadt davon profitiert.

Gibt es Geld für den Qualitätsweg Wildkatzen-Walderlebnis in Bad Herrenalb? Eine Mitteilung Anfang dieses Monats hätte durchaus für Hoffnung sorgen können.

Schließlich wurde darüber informiert, dass die Europäische Wildkatze trotz erheblicher Schutzbemühungen als „gefährdet“ gelte und in Deutschland immer noch selten sei. Denn der kleine Tiger Deutschlands reagiere sehr sensibel auf die Zerschneidung und Beeinträchtigung seines Lebensraumes in strukturreichen Laub- und Laubmischwäldern. In einem neuen Projekt schaffe der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) jetzt in zehn Bundesländern „Wildkatzenwälder von morgen“.

Dazu habe er nun den Förderbescheid erhalten. Das Bundesumweltministerium fördere das Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit rund 6,9 Millionen Euro, das Bundesamt für Naturschutz begleite das Projekt fachlich.

Wie nun auf Anfrage unserer Redaktion Liss Hoffmann, Ehrenamtskoordinatorin Wildkatzenwälder vom BUND-Regionalverband Nordschwarzwald , informiert, wurden für das Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ in Baden-Württemberg zwei Projektgebiete ausgewählt – im Odenwald und am Stromberg-Heuchelberg. Bad Herrenalb sei also nicht dabei. Deshalb seien für die Stadt auch weder finanzielle Mittel noch Maßnahmen im Rahmen des Projektes geplant.

Anspruchsvolle Aufgabe

„Es war notwendig, bei den Projektgebieten eine Auswahl zu treffen, da es eine sehr anspruchsvolle Aufgabe ist, die Lebensbedingungen für die Wildkatze zu verbessern. Wir können das leider nicht überall gleichzeitig stemmen“, so Hoffmann.

Hartmut Weinrebe, Regionalgeschäftsführer des BUND Mittlerer Oberrhein, meint: Insbesondere von den Ergebnissen des Dialogs im Projekt mit der Forstwirtschaft – Wie kann in der Praxis der Schutz der Wildkatze verbessert werden? – könnte und sollte seines Erachtens aber auch der Raum Bad Herrenalb profitieren. Dieser Ansicht schließt sich Hoffmann an.

Rund sechs Kilometer

Wildkatzen-Walderlebnis
Auf einer Länge von rund sechs Kilometern geht es über Stock und Stein durch Wald und Wiesen. Dabei muss auch ein Bach gequert werden. Wissenswertes über die Wildkatze und ihren Lebensraum erfährt man an zehn Stationen. Kids können auf dem Pfad ihr persönliches Wildkatzen-Diplom erlangen. Der Wildkatzenpfad, der im September 2012 offiziell eingeweiht wurde, startet und endet als Rundtour im Oberen Gaistal beim Skiheim.