In der Wanne werden unterhalb des Meisenwegs zwei Mehrfamilienhäuser gebaut. Foto: Katzmaier

Fügt sich der geplante Bau von zwei Mehrfamilienhäusern mit je acht Wohnungen in der Straße In der Wanne ein – oder wird das städtebauliche Erscheinungsbild gestört? Diese Frage beschäftigte jetzt den Technischen Aussschuss, der letztlich den Weg frei machte.

Haiterbach - Als deutlichster Gegner des Projekts positionierte sich Johann Pagitz (FWH) in der Sitzung des Gemeinderatsausschusses. Auch in der Wortwahl. So fürchtete er, dass man durch die Bauten einer Ghetto-Bildung Vorschub leisten könne. Ein Wort, wie Bürgermeister Andreas Hölzlberger entgegnete, dass er so nicht verwenden würde.

Pagitz argumentierte, dass es – auch mit der weiteren Umgebungsbebauung – 30 Wohnungen auf engem Raum habe. Zudem fürchte er um die Stabilität der nahen Brücke durch erhöhten Verkehr. Der sichere Schulweg werde problematisch. Auch der rückwärtige Hang zum Meisenweg erschien ihm mit zehn Metern Höhenunterschied zu viel. Da brauche es ein Gutachten.

Pagitz appellierte, dass man in Haiterbach doch selbst in der Hand habe, wie man den Ort entwickle.

Hölzlberger teilt Bedenken nicht

Die Bedenken wollte Hölzlberger nicht teilen. Vom Erscheinungsbild gehe er von höherpreisigen Wohnungen aus. Die Brücke sei auch kein Thema. Sie sei durch Autos nicht gefährdet, zumal die dort auch fahrenden Lastwagen ein Vielfaches an Belastung ausmachten.

Karin Killinger (UBL) ging auf die Bedenken zum Hang ein. Dies würde vom Baurechtsamt in Nagold sicher fachmännisch geprüft, zumal diese angesichts einiger Bespiele in Nagold in der Materie drin seien.

Zurückhaltender als Pagitz, aber ebenso nicht überzeugt was die Einpassung des Vorhabens ins Umfeld angeht, zeigte sich Bruno Bessey (UBL).

Nicht nachvollziehen konnte Uwe Rapp (FWH) die Diskussion angesichts des Umstandes, dass die gegenüberliegende Bebauung von der Höhe in etwa gleich sein dürfte. Dann könne man dies nun nicht versagen. Man rede quasi wieder mal um nichts, sagte Rapp.

Kleines Haus bleibt

Eine optische Verbesserung, die sich Hölzlberger vorstellen konnte, wird nach direkter Rückmeldung des Bauherrn in der Sitzung nicht zum Tragen kommen: Der Abriss des dann zwischen den beiden Mehrfamilienhäusern liegenden kleinen Wohnhauses mit der Hausnummer 10. Geplant sei dessen Renovierung und optische Anpassung an die Neubauten.

Das Bauvorhaben befindet sich innerhalb des Ortsbauplanes "Wanne", welcher seit 10. Februar 1956 rechtskräftig ist. Bei diesem Ortsbauplan handelt es sich um einen einfachen Plan, in welchem ausschließlich die Baulinie dargestellt ist. Das Bauvorhaben befindet sich somit im unbeplanten Innenbereich. Maßgeblich ist laut Sitzungsvorlage, dass sich das Vorhaben nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist. Die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse müssten gewahrt bleiben. Das Ortsbild dürfe nicht beeinträchtigt werden.

Das Bauvorhaben war bereits im November vergangenen Jahres sowie im April in nichtöffentlichen Sitzungen des Technischen Ausschusses vorgestellt worden. In der Zwischenzeit seien die Hinweise aus dem Ausschuss in die Planung eingearbeitet worden.

Bei Stellplätzen nachgearbeitet

Insbesondere sei die vom Gremium geforderte Zahl von mindestens 1,5 Stellplätzen pro Wohneinheit entsprechend berücksichtigt. Es sollen insgesamt 26 Stellplätze errichtet werden.

In der jetzt öffentlichen Sitzung gab das Gremium mit vier zu zwei Stimmen grünes Licht. Pagitz und Bessey stimmten dagegen.