Ganz souverän lösten Felix Danner und seine Teamkollegen zuletzt ihre Auswärtsaufgabe in Rostock. Foto: Eibner

Eine auf den ersten Blick machbare Aufgabe steht dem HBW Balingen-Weilstetten am Freitag (19.30 Uhr) bevor. Der Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga empfängt Kellerkind TuSEM Essen.

"Essen hat uns immer wieder Probleme bereitet", erinnert sich HBW-Trainer Jens Bürkle an die zahlreichen Begegnungen, die sich die "Gallier" und der TuSEM in den vergangenen Jahren in Liga 1 und 2 lieferten.

Essens Glanzzeiten liegen lange zurück

Ihre Glanzzeiten erlebten die Essener in den späten 80er und frühen 90er Jahren, als sie unter anderem mit dem heutigen deutschen Nationaltrainer Alfred Gislason dreimal deutscher Meister wurden und den EHF-Pokal gewannen. Sie erfanden quasi das Tempospiel, das sie immer noch perfekt beherrschen. Die Gegenstöße werden von den beiden exzellenten Spielmachern Eloy Moranto Maldonado und Justin Müller eingeleitet. Falls sie nicht durchkommen, legen sie auf die pfeilschnellen Außen Felix Eißing und Finley Werschkull ab, die erst vor dieser Saison zum Team von TUSEM-Coach Michael Hegemann gestoßen sind.

Leistungsträger zieht es in die 1. Liga

Gleich drei Leistungsträger musste Essen an Erstligaclubs abtreten und schon jetzt steht fest, dass sich Maldonado im kommenden Jahr dem Bergischen HC anschließen wird. Aufgefüllt wurde der Kader aus der eigenen Jugend und vom TSV Bayer Dormagen. Eine HBW-Vergangenheit haben der Rückraumrechte Tim Rozman und Kreisläufer Markus Dangers. Der Saisonstart der Mannschaft aus der Ruhrgebietsmetropole verlief enttäuschend. Bislang gab es erst zwei Siege, darunter der am Ende der Saison wertlose Erfolg über das ukrainische Gästeteam HC Motor Zaporizhzhia und gleich am ersten Spieltag ein 26:15 gegen den HC Empor Rostock.

Bürkle-Team mit perfekter Ausbeute

Mit 34:22 bezwang die Bürkle-Truppe am vergangenen Samstag die Mannschaft von der Ostseeküste und schraubte ihre Bilanz auf 14:0 Punkte hoch. "So weit voraus habe ich vor der Saison gar nicht gedacht", sagt Bürkle mit Blick auf die Tabelle. Schließlich sei das Auftaktprogramm sehr schwierig gewesen und oft sei der Erfolg am seiden Faden gehangen. Natürlich hoffe er, die Siegesserie zuhause fortsetzen zu können: "Zu gewinnen wäre eine gute Idee."

Beciri und Heinzelmann vor Comeback

Möglicherweise entspannt sich die Personalsituation bis zum kommenden Freitag. Wahrscheinlich kann Kreisläufer und Abwehrrecke Tobias Heinzelmann nach seinem Nasenbeinbruch wieder mit dabei sein. Hoffnung besteht auch bei Kristian Beciri, der sich mit Heinzelmann vorne und hinten abwechseln kann. Für den Rückraumrechten Uros Todorovic dürfte das Spiel allerdings zu früh kommen, glaubt der 42-jährige Coach.

Grétarssons Einsatz fraglich

Ebenfalls unsicher ist der Einsatz von Linksaußen Oddur Grétarsson, der sich in Rostock an der Hand verletzt hat. Ergänzt wird der Kader wie schon seit Saisonbeginn durch Spieler aus der zweiten Mannschaft. Falls es gelinge, das Tempospiel der Essener zu unterbinden und an die Leistung der vergangenen Spiele anzuknüpfen, seien zwei weitere Punkte möglich, gibt sich Bürkle zuversichtlich.