Für WFC-Athlet Maks Folusz zählt in dieser Saison nur der Meistertitel. Foto: WFC Nagold

Gewichtheben: Klarer Heimsieg gegen den GV Donaueschingen. 500-Punkte-Marke soll schon bald geknackt werden.

WFC Nagold – GV Donaueschingen 3:0 (486,8:292,3). Die Gewichtheber des WFC Nagold haben ihren ersten Heimwettkampf in der Landesliga souverän gewonnen und eine neue Liga-Bestmarke für diese Saison erzielt. Die bisherige hatten die Nagolder selbst gehalten.

Der frühere Angstgegner der Nagolder und Ausrichter der Weltmeisterschaft 1991 war für die "jungen Wilden" mehr oder weniger ein besserer Sparringspartner.

Für die Nagolder war es dennoch wichtig, dass jeder Athlet mit voller Konzentration seine Leistung abrufen kann. Zudem galt und gilt es, der Konkurrenz mit einem Top-Ergebnis zu zeigen, wer Herr im Hause Landesliga ist.

Der WFC Nagold trat in der identischen Bestbesetzung wie im ersten Wettkampf der Landesliga in Eisenbach an. Der Vorstandsvorsitzende Ralf Schumacher zeigte sich zuversichtlich, dass bereits beim nächsten Wettkampf die 500-Punkte-Marke geknackt wird, sofern keine Ausfälle durch Krankheiten und Verletzungen einen Strich durch die Rechnung machen. Die Trainer Victor Maier und Andreas Becker zeigen sich gleichfalls hoch zufrieden mit den Leistungen ihrer Athleten.

Der einseitige Wettkampf hatte zum Ende der Begegnung noch einen Zweikampf der besonderen Art. Der Nagolder Hüne Paul Lukianov lieferte sich mit der Donau-eschinger "Muskelmaschine" Tobias Steinbach ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel "Weightlifter of the Day". Im Reißen hatte der Nagolder mit 144 Kilogramm noch sieben Punkte Vorsprung.

Dieser schmolz im Stoßen, so dass erst im letzten Versuch über die Trophäenvergabe entschieden wurde. Lukianov meisterte im zweiten Versuch des Stoßens zwar 174 Kilogramm, doch der mit 89 Kilogramm Körpergewicht leichtere Donaueschinger mit der Figur eines Bodybuilders konterte mit 175 Kilogramm. Rechnerisch hätte Lukianov nunmehr 181 Kilogramm auf die Hantel legen müssen, um wieder vorne zu liegen.

Nach Rücksprache der Trainer mit dem Athleten sollte das Risiko einer Verletzung jedoch nicht eingegagen werden, weshalb auf diese Last verzichtet wurde.

Das Tageshöchstgewicht von 179 Kilogramm wurde von Paul Lukianov zwar bewältigt, gleichfalls musste er aber mit ansehe,n wie der Konkurrent die Trophäe des besten Wettkampfhebers überreicht bekam.

Hoch anzurechnen ist, dass sich der Athlet voll den Belangen der Mannschaft unterordnet. Das familiäre Ergebnis rundete Anastasia Lukianova mit weiteren 47 Punkten ab. 40 Kilogramm im Reißen stellten eine neue Bestleistung dar; während im Stoßen lediglich ein Versuch mit 44 Kilogramm in die Wertung kam.

Die Brüder Schmitt zeigten sich gleichfalls in einer herausragenden Form. Riccardo (Jahrgang 2003) trug fast schon phänomenale 105 Punkten zum Mannschaftsergebnis bei und stellte mit 223 Kilogramm – 98 Kilogramm im Reißen und 125 im Stoßen – eine neue Bestleistung im Zweikampf auf. Zudem übertraf er die Bundeskadernorm für das kommende Jahr.

Der größere Bruder Mario Schmitt (Jahrgang 1996) gehört bereits nach einem Mannschaftswettkampf zum festen Inventar. Der frühere Leistungsturner bewältigte mit austrainierten 57 Kilogramm Körpergewicht 69 Kilo im Reißen und 85 im Stoßen.

Der Nagolder Publikumsliebling Maks Folusz (Jahrgang 2002) eilt von Bestleistung zu Bestleistung. Er strebt bei den deutschen Meisterschaften im November eine Medaille an. Diese Zielsetzung untermauern die neuen Bestleitungen von 105 Kilogram im Reißen und 135 im Stoßen. In Showmanier ließ er noch 140 Kilogramm auflegen, konnte diese aber nicht bis zum Signal des Kampfrichters sicher in der Hochstreckung halten.

Die 18-jährige Madita Kopp lebt derzeit von ihrer Wettkampfroutine und ihrer langjährigen guten Basisarbeit im athletischen Bereich. Die angehende Abiturientin bestätigte die 55 Kilogramm im Reißen aus dem letzten Wettkampf und konnte mit 69 Kilogramm im Stoßen sogar noch zulegen.

In der Vorweihnachtszeit tritt der WFC Nagold erst wieder am 14. Dezember in seinem Heimkampf gegen den SV Laufenburg an.