Nachdem Marc Lauble im Stoßen die 140kg zur Hochstrecke brachte, war der Sieg des SV Flözlingen gesichert. Fotos: Schleeh Foto: Schwarzwälder-Bote

Gegen SGV Oberböbingen beide Disziplinen gewonnen. Heimerfolg mit 477,5:393,8 RP.

Flözlingen - Flözlingen wurde am Samstag einmal mehr seinem Ruf als Heberhochburg gerecht. Nach einem spannenden wie dramatischen Wettkampf kam das Team von SVF-Trainer Reiner Müller zu einem 3:0-Sieg gegen den SGV Oberböbingen.

Alle drei Siegpunkte gingen an den SV Flözlingen, der sich im Reißen deutlich mit 168,1 zu 102,4 Relativpunkten (RP) durchsetzte und im Stoßen, wenn auch etwas knapper, mit 309,4:291,4 RP erfolgreich blieb. Das war nicht unbedingt zu erwarten, denn diese Disziplin ist die Stärke des SGV Oberböbingen, der zuvor seit über eineinhalb Jahren nicht mehr verlor. Trotz etlicher Fasnetsveranstaltungen freute sich Hallensprecher Stefan jauch bei der Begrüßung über "eine volle Hütte" und den Zuschauern wurde wieder ein tolles Duell der Hantelspezialisten geboten.

Obwohl bei den Gastgebern Sina Lauble eine Handverletzung noch nicht völlig auskuriert hatte, ebenso auch Michael Kiock aufgrund von Schulterproblemen lediglich im Stoßen antrat (für ihn übernahm Marianne Ohnmacht die Disziplin Reißen) machte das Team von Coach Müller ordentlich Druck. Die Heber der Gäste gerieten in Zugzwang und mussten fünf Fehlversuche hinnehmen, die sich beim SVF auf drei begrenzten. Mit neuen persönlichen Bestleistungen warteten Lukas Pazcia und Daniel Ohnmacht auf, ebenso Oliver Jauch, der erstmals im Reißen 145kg zur Hochstrecke brachte.

Beim SGV Oberböbingen waren es in erster Linie Robin Dauber, Marius Öchsle und dessen Top-Athlet, Morteza Hosseini, die dagegenhielten, aber das war zu wenig, denn der SV Flözlingen gewann das reißen mit 168,1:102,4 RP. Ein stolzer Vorsprung, aber kein Ruhekissen, wusste Reiner Müller, denn die Qualitäten der SGV-Heber im Stoßen sind gefürchtet. Doch der Trainer der Gastgeber hatte sein Team hervorragend eingestellt, bei dem jeder und jede entschlossen auf die Bühne ging.

Die Gäste bekamen dies zu spüren. Allein das Oliver Jauch erstmals mit der Last von 170kg in die Disziplin Stoßen einstieg, verdeutlichte dies. Zwar musste Sina Lauble ihrer Verletzung Tribut zollen, als sie im dritten Versuch an 80kg scheiterte, dennoch steuerte sie, ebenso wie ihr Bruder Marc, 96 RP zum Gesamtergebnis bei. Der 20-jährige Lukas Pazcia brachte alle sechs Versuche durch und stellte mit 110kg im Stoßen seine bisherige Bestleistung ein. Michael Kiock verpasste mit 124kg im dritten Versuch äußerst knapp, seine bisherigen 123kg im Stoßen zu übertreffen. Ebenso knapp erging es Daniel Ohnmacht, der die 125kg nicht in die Wertung zu bringen. Er macht aber kontinuierlich Fortschritte, wie seine 60,2 RP bestätigen.

Die geballte Power der Gastgeber zeigte dennoch Wirkung, denn die Heber des SGV Oberböbingen kamen erstmals an ihre Grenzen, leisteten sich im Stoßen insgesamt sechs Fehlversuche. Selbst Erfolgsgarant Marteza Hosseini vom SGV scheiterte in seinem dritten Versuch bei 180kg. Auch wenn der Vorsprung des SV Flözlingen schmolz, nachdem Marc Lauble 140kg zur Hochstrecke brachte meinte Hallensprecher Stefan Jauch erleichtert: "Das war die Entscheidung, jetzt sind wir durch." Da hatte es auch keine Auswirkungen, dass Oliver Jauch bei 182kg ebenfalls passen musste.

Rundum zufrieden zeigte sich somit Reiner Müller, Trainer des SV Flözlingen. "Absteigen können wir jetzt nicht mehr", meinte Müller mit einem Zwinkern. Nun richtet man den Blick bei den Eschachtälern Richtung Meisterschaft und will die sechswöchige Pause bis zum alles entscheidenden Wettkampf beim Tabellenführer AVS Ladenburg nutzen, um in der Kurpfalz die 1:2-Heimniederlage auszubügeln, möglichst mit einem 3:0. "Das wird sehr schwer, dazu muss alles passen, aber es ist möglich", unterstreicht der SVF-Trainer den Optimismus im Lager des SV Flözlingen.

Erfreulich für Coach Müller, dass mit Kim Tress ein 13-jähriger Jugendheber aus dem eigenen Nachwuchs zum zweiten Mal außer Konkurrenz an einem Oberligawettkampf teilnahm und sich dabei nicht nur steigerte, sondern auch seine persönlichen Bestleistungen verbesserte.