Bevor das Kotelett in die Pfanne kommt: Die, die in der Fleischproduktion arbeiten, sollen besser verdienen, fordert die Gewerkschaft NGG. Foto: NGG | Tobias Seifert

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten fordert mindestens 14,50 Euro pro Stunde als Untergrenze für Beschäftigte in der Fleischproduktion.

Vom Schweinekotelett bis zum Hähnchenschnitzel: Im Landkreis Calw werden pro Jahr rund 8200 Tonnen Fleisch gegessen – rein statistisch jedenfalls. Denn im Schnitt lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch bei zuletzt 51,6 Kilo im Jahr – und damit bei gut 140 Gramm am Tag.

 

Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hingewiesen. Die NGG Mittelbaden-Nordschwarzwald beruft sich dabei auf Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL).

„Dahinter steckt immer auch die Arbeit von Menschen“

„Die Menge an Fleisch, die auf den Teller kommt, wird weniger: Der Pro-Kopf-Verzehr geht seit Jahren kontinuierlich zurück. Trotzdem bleibt Fleisch ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Und dahinter steckt immer auch die Arbeit von Menschen“, sagt Elwis Capece.

Der Geschäftsführer der NGG Mittelbaden-Nordschwarzwald lenkt damit den Blick auf die Fleischproduktion: Neben der Haltung der Tiere sei auch deren Schlachtung und die Fleischverarbeitung ein „entscheidender Aspekt, den viele gerne ausblenden“, so Capece.

Ein wichtiger Punkt sei dabei der Lohn: „Es geht , was die Menschen verdienen, die dafür sorgen, dass Filets, Salami, Kochschinken oder Leberwurst auf den Tisch kommen“, sagt Elwis Capece. Der Geschäftsführer der NGG Mittelbaden-Nordschwarzwald kritisiert, dass die Fleischindustrie immer noch eine Niedriglohnbranche ist.

„Wer Tiere schlachtet oder Grillwürste verpackt, verdient selbst nur einen Hungerlohn. Oft sogar nur den gesetzlichen Mindestlohn – aktuell also 12,82 Euro pro Stunde“, so Capece. Doch mit der „Arbeit zum absoluten Billiglohn“ müsse jetzt Schluss sein. Deshalb fordert die NGG Mittelbaden-Nordschwarzwald mindestens 14,50 Euro pro Stunde als Untergrenze für die Branche.

Rund 250 Menschen in der Fleischindustrie beschäftigt

Insgesamt sind im Kreis Calw nach Angaben der NGG aktuell rund 250 Menschen in der Fleischindustrie beschäftigt. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Angaben der Arbeitsagentur.