Das Berufsschulzentrum in Calw Foto: Fritsch

Was die Schülerzahlen angeht, kristallisieren sich unter den Schulen in der Trägerschaft des Landkreises aktuell die gewerblichen Schulen als Sorgenkinder heraus. Und da besonders die Doertenbach-Schule in Calw mit ihrem Gastro-Angebot. Doch der Schulleiter gibt sich optimistisch.

Kreis Calw - 5416 Schüler besuchen derzeit eine Schule, die in der Trägerschaft des Landkreises steht – von der Rolf-Benz-Schule Nagold bis zur Fachschule für Landwirtschaft. Vor einem Jahr waren das nur geringfügig mehr Schüler, nämlich 5433. Während die meisten Schulen im Vergleich zum Vorjahr steigende Schülerzahlen melden, gibt es eine Schulart, die sich in der Hinsicht zum Sorgenkind "mausert": die gewerblichen Berufsschulen. Sind die Schülerrückgänge in der Rolf-Benz-Schule in Nagold mit 28 noch relativ überschaubar, meldete die Johann-Georg-Doertenbach-Schule im Calwer Berufsschulzentrum einen Rückgang von 114 auf jetzt 1476 Schüler. Im Schuljahr 2008/2009 waren es dort noch 2666 Schüler.

Besonders im Hotel- und Gaststättenbereich sind die Zahlen im Sinkflug – und das werden sie wohl auch im nächsten Schuljahr bleiben, wie Schulleiter Michael Niedoba in seinem Schulbericht formulierte, über den der Bildungsausschuss des Kreistags in seiner jüngsten Sitzung debattierte. Weitere Sorgenkinder sind demnach die Friseure und der Bereich Metallbautechnik. Schulleiter Niedoba geht jedoch davon aus, dass sich die Lage bei den Schülerzahlen – zumindest was den Gastro-Sektor betrifft – relativ schnell erholen werden.

Beschaffung von 454 Tablets beschlossen

Gute Nachrichten von den Kreisschulen gab es mit Blick auf das Thema Digitalisierung. Da kann der Kreis Mittel in Höhe von 3,8 Millionen Euro nutzen, von denen der Großteil aus Bundes- und Landesmitteln besteht. Der Landkreis selbst muss dafür nur rund eine halbe Million Euro Eigenanteil beisteuern.

Im Rahmen der Sitzung wurde auch die Beschaffung von 454 Tablets zum Preis von mehr als 271 000 Euro beschlossen – finanziert aus dem Sofortausstattungsprogramm des Landes und des Landes-Förderprogramms "Corona-Schulbudget".

Doch mit der Beschaffung von Tablets und ähnlicher Ausstattung sei es nicht getan, mahnte der Erste Landesbeamte Frank Wiehe. Es gehe auch um die Administration und Einrichtung der angeschafften Geräte. "Das ist und bleibt unsere Aufgabe", mahnte Wiehe. Und dafür brauche man auf jeden Fall Profis, betonte SPD-Rat Lothar Kante. Solche will der Kreis auch an Land ziehen und hatte dafür dem Ausschuss die Stelle eines IT-Koordinators für die Berufsschulen zur Genehmigung vorgelegt. Genauer gesagt: die Umwandlung einer ohnehin genehmigten Medientechnikerstelle in die eines IT-Koordinators. Dem Antrag kam der Kreistags-Ausschuss denn auch einmütig nach.