OB Peter Rosenberger (CDU, Fünfter von links) lässt bei seinem letzten Spatenstich als OB den Kies besonders hoch fliegen. Doch seine Rede stößt auf Widerspruch. Foto: Jürgen Lück

Christina Nuss nimmt im Namen der BiM zu den Aussagen von Oberbürgermeister Peter Rosenberger beim Spatenstich des Gewerbegebiets Stellung.

Der scheidende Oberbürgermeister Peter Rosenberger hatte beim Spatenstich für die Firma Georgii Kobold im Heiligenfeld erneut Kritik an der BiM (Bürger im Mittelpunk) geübt (wir berichteten): „Was mich bis heute enttäuscht: Wir hatten in Ahldorf ein Gewerbegebiet geplant. Aus der dortigen Bürgerinitiative gegen diese Pläne ist die BiM geworden, die aus dem Stand mit vier Sitzen in den Gemeinderat gewählt wurde.“

 

Die BiM habe gegen ein Gewerbegebiet in Ahldorf argumentiert und empfohlen, das Heiligenfeld zu erweitern, sagte Rosenberger. Doch auch dagegen habe die BiM dann gestimmt. Genauso gegen das IKG mit Empfingen. Dem Umzug von Georgii Kobold ins Heiligenfeld habe die BiM dann zugestimmt, was Rosenberger als Doppelmoral bezeichnete.

Nur für Verdichtung votiert

Dazu teilt Christina Nuss, ehemalige BiM-Gemeinderätin, im Namen der BiM mit: „Die BiM hat im Horber Gemeinderat auch keinen Hehl daraus gemacht, ,nur’ für die Verdichtung bestehender Gewerbegebiete zu stimmen sowie Leerstände zu nutzen. Für eine Erweiterung des Gewerbegebietes Heiligenfeld wurde eine gesetzliche Umlegung nötig, da die Bürger ihr Land nicht freiwillig abgeben wollten. Dieser Umlegung konnten wir nicht zustimmen. Nur konsequent!“

Kreativ protestierten Ahldorfer 2018 gegen die Ausweisung des Gebietes Hau und Holzwiese als Gewerbegebiet. Noch-OB Rosenberger ist darüber „bis heute enttäuscht“. Foto: Hopp

Weiter argumentiert Nuss: „In Anbetracht der Tatsache, dass der Gemeinderat Horb mehrheitlich (gegen die BiM) den Beschluss für die Erweiterung des Heiligenfeldes gefasst hatte und ebenso die gesetzliche Umlegung ermöglichte, haben wir die Beschlüsse respektiert und dem Umzug der Firma Georgii Kobold von der Stadt aufs Heiligenfeld zugestimmt. Somit wurde zwar kein neues Unternehmen auf dem Heiligenfeld angesiedelt, aber es sollte ja dann immerhin Platz in der Innenstadt für bezahlbaren, mehrstöckigen Wohnraum geschaffen werden.“ Nuss merkt an, dass im Gewerbegebiet Heiligenfeld in Zeiten des Fachkräftemangels bereits Firmen Insolvenz hätten anmelden müssen. Sie spricht von den „ewig gleichen Mechanismen des Handelns in der Hoffnung, dass uns der Klimawandel und das Artensterben auf dem Land nicht so bald einholen wird.“

Keine „Garagenhöfe“ mehr

Die BiM hofft, „dass der künftige OB Gewerbeflächen nicht auch dazu nutzen wird, Garagenhöfe entstehen zu lassen, wo vorher fruchtbare Ackerböden die Landschaft zierten, so wie es heute auf dem Heiligenfeld und im Gewerbegebiet in Mühringen zu bestaunen ist.“