Die Bürgerversammlung stieß auf großes Interesse. Foto: Wallburg

Bei einer Bürgerversammlung haben Vertreter der Gemeinde Fragen zur geplanten Erweiterung des Gewerbegebietes in Schwarzenberg beantwortet. Einige Bedenken konnten dabei ausgeräumt werden. Nun steht ein neuer Grundsatzbeschluss bevor.

Zu einer sich aktuell noch in der Diskussion befindlichen Erweiterung des Gewerbegebietes Schwarzenberg, Bauabschnitt II und III, lud der Ortschaftsrat von Schwarzenberg in dieser zu einer Bürgerversammlung ins dortige Bürgerhaus ein. Erwartungsgemäß folgten viele der Einladung, denn das Thema beschäftigt seit Monaten die Kommune. Die Ausführungen von Ortsvorsteher Andreas Ehnis wurden dabei kritisch hinterfragt und kontrovers diskutiert. Eine ursprünglich zum gleichen Thema angesetzte Ortschaftsratssitzung wurde kurzerhand auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Diese Entscheidung dürfte durchaus angebracht gewesen sein. Denn zahlreiche Interessenlagen und Meinungen wurden ausgetauscht und von Ehnis entweder gleich beantwortet oder zur weiteren Klärung in die nächste Ortschaftsratssitzung mitgenommen.

Die Quote der Befürworter und Skeptiker dürfte an diesem Abend ziemlich ausgewogen gewesen sein, wobei sich auf beiden Seiten die Gründe jeweils auf einen Nenner bringen ließen.

Dafür Die Befürworter sind davon überzeugt, dem anhaltenden Interesse örtlicher Betriebe und einer generellen erhöhten Nachfrage bald etwas anbieten zu müssen. Vorliegende Boden- sowie Lärmschutzgutachten hätten diesbezüglich keinerlei Bedenken ausgewiesen.

Dagegen Kritiker bezweifeln hingegen diesen erhöhten Bedarf und sehen auch in der angedachten Erweiterung, die gegenüber den ersten Vorstellungen in Abschnitt III allerdings deutlich reduziert ist, den Erholungsort und ihr heilklimatisches Zentrum gefährdet.

Geplant Vorgesehen ist eine Erweiterung um 1,9 Hektar auf 3,3 Hektar, mit der ortsansässigen Betrieben Zukunftsperspektiven, Erweiterungsmöglichkeiten und Alternativen zu jetzt ungünstigeren Standorten geboten werden sollen. „Mit der Ausweisung dringend benötigter Gewerbeflächen sollen außerdem Arbeitsplätze in Schömberg erhalten und auch neue geschaffen werden“, unterstrichen Bürgermeister Matthias Leyn und Ortsvorsteher Ehnis.

Bedarf Die Gemeinde hat im Jahr 2001 den Bebauungsplan „Gewerbegebiet Schwarzenberg“ aufgestellt. Zwei Jahre später war der erste Bauabschnitt fertiggestellt und zügig bebaut. Aufgrund der Nachfrage an Bauplätzen für Gewerbetreibende gab es einen zweiten Bauabschnitt. Dazu wurde 2009 ein Bebauungsplan aufgestellt. Zwischenzeitlich sind auch diese Plätze verkauft. Auch in anderen Ortsteilen des Gemeindegebiets sind keine gewerblichen Flächen verfügbar, so dass der Bedarf nicht mehr gedeckt werden könne, so Leyn.

Das Prekäre an der Situation ist, dass eine bestehende Waldabstandsfläche in Abschnitt II ans Ende des Abschnittes III verlegt werden müsste, wodurch bei einer erweiterten Planung Abschnitt II in Abschnitt III eingreift und damit beide zusammen gesehen werden müssten.

Beschluss In einem ersten Grundsatzbeschluss des Ortschaftsrat fiel die künftige Erweiterung des Gewerbegebiets durch, wurde aber auf Empfehlung der Kommunalaufsicht wegen möglicher Befangenheit eines Ratsmitglieds infolge der komplexen Zusammenhänge nochmals zurückgezogen. Ein neuer Grundsatzbeschluss steht also bevor. Die bisherige 50:50 Ausgangslage könnte sich durch die Aussprache und Klärung einiger Bedenken möglicherweise verschoben haben.

Ausgleich Die Untersuchungen zu den naturschutzrechtlichen Belangen ergaben jedenfalls, wie Ehnis abschließend darlegte, dass die nötigen Ausgleichsmaßnahmen in naturschutzrechtlicher und forstrechtlicher Sicht in jedem Fall gesichert seien.