Die Erweiterungsfläche des Gewerbegebiets Wasen: links die Grundstücke der Schillerstraßen-Anwohner, dann ein Grünstreifen mit Bäumen, auf dem nun erst mal kein Wall platziert werden soll, im Hintergrund das vorhandene Gewerbegebiet. Foto: Pfannes

In die Planung der Gewerbegebietserweiterung können sich zeitnah Bürger und Behörden einschalten. Eine breite Zufahrt ist nur mit Poller vorgesehen.

Beileibe nicht kommentarlos passiert das Vorhaben „Erweiterung des Gewerbegebiets Wasen“ den Villingendorfer Gemeinderat. Ratsmitglieder und Bürger melden sich zu Wort.

Dabei ist erst noch gar nichts beschlossen. Lediglich am Ende der Diskussion der Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans „ Gewerbegebiet Wasen – 2. Erweiterung“ und die frühzeitige Beteiligung der Bürger und Behörden.

Höhe, Breite und Länge

Knackpunkt bei der Vorstellung des Planvorentwurfs von Bob Rikken (Gfrörer Ingenieure, Empfingen) ist vor allem ein Erdwall, der die Schillerstraßen-Bewohner von dem künftigen Gewerbegebiet abgrenzen soll.

Dieser Wall, bereits im Frühsommer 2022 vorgestellt, könnte drei Meter hoch sein, 15 Meter breit und 250 Meter lang. Das vorgesehene Gebiet umfasst 4,4 Hektar und reicht in etwa von der Landbäckerei Geiger (Drive-in) bis zum Zimmerner Weg.

Seit der Veräußerung der Flächen in „Dürrenhölzle-West“ habe die Gemeinde keine freien Gewerbeflächen mehr zur Verfügung, so Bürgermeister Marcus Türk. Dies wissen die Ratsmitglieder ebenso. Etliche von ihnen setzen sich deshalb mit Nachdruck dafür ein, nun keine Flächen „zu verschenken“, also für einen Erdwall herzugeben.

Angeregt und schließlich einstimmig beschlossen wird als Alternative ein etwa fünf Meter breiter Grünstreifen. Gespannt sind die Ratsmitglieder, wie Bürger bei der frühzeitigen Offenlage darauf reagieren.

Abgrenzung empfohlen

Der Versuch des Planungsbüros, Vorteile eines Walls – und sei dieser auch nur 2,50 Meter hoch – nicht aus den Augen zu verlieren, läuft ins Leere. Genannt werden eine gewisse Abgrenzung des Wohngebiets zu den künftigen Gewerbebetrieben und -hallen und das Ablaufen von Regenwasser.

Ebenfalls verändert (und gestrichen) wird die Möglichkeit, dass sich Tankstellen in diesem Areal ansiedeln dürfen.

Für Umleitungen gedacht

Ein weiterer Punkt für Wortbeiträge ist das Vorhaben, eine Straße, 6,50 Meter breit, vom Zimmerner Weg in die zu bauende Ringstraße im Gewerbegebiet zu legen. Bisher war nur ein etwa drei Meter breiter Weg vorgesehen.

Damit diese kommende Zufahrt nur in Ausnahmefällen (so bei einer Umleitung, zum Beispiel während des Dorffests) genutzt werden kann, und schon gar nicht von 40-Tonnern, soll sie mit einem Durchfahrt-Verbotsschild und – zur Sicherheit – mit Poller bestückt werden.

Weil ein Flurstück, das direkt an die bisherige Planfläche angrenzt, vom Flächennutzungsplan bisher nicht erfasst ist, ebenfalls in den Geltungsbereich des Bebauungsplans aufgenommen werden kann, erfolgt der erneute Start dieses Verfahrens.

Anregungen und Kritik

Nach der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange, die nun demnächst möglich ist, kommt eine zweite Offenlage und somit eine zweite Möglichkeit für Bürger und Behörden, Anregungen und Kritik anzubringen.

Zwei von ihnen haben bereits Rederecht im Ratszimmer erhalten, sich informiert und mit den Entscheidungsträgern gesprochen.