Bei der in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates erfolgten Beratung des Bebauungsplanes für das Gewerbegebiet „Zwischen den Wegen II“ in Niedereschach prallten gegensätzliche Meinungen im Gremium aufeinander.
Dabei ging es vor allem um die zu erwartende zusätzliche Verkehrsbelastung, auch mit Blick auf die noch immer nicht realisierte und seit Jahrzehnten in Niedereschach diskutierte Entlastungsstraße Süd.
Im Vordergrund steht bei dem geplanten neuen Gewerbegebiet die Entwicklung der örtlichen Wirtschaft. „Vor allem ortsansässigem Gewerbe soll Raum für eine Umsiedlung und Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung gegeben werden“, betonte Bürgermeister Martin Ragg. Das Anwerben externer Betriebe, die sich potenziell auf der Fläche ansiedeln könnten, stehe für die Gemeinde Niedereschach nicht im Vordergrund.
Kritik von Gerhard Rabus
Als Gemeinderat Gerhard Rabus im Verlauf der Diskussion kritisierte, dass im Niedereschacher Gewerbegebiet „einige Großbetriebe alles aufkaufen“, wies Bürgermeister Martin Ragg diese Kritik vehement zurück.
„Das sind unsere Power Player. Darunter sind familiengeführte Betriebe. Wir sprechen hier über Arbeitsplätze, Gewerbesteuereinnahmen, Spenden und Unterstützung für die Vereine. Und natürlich ist im nun geplanten Gewerbegebiet auch Platz für kleinere Betriebe“, so der sichtlich verärgerte Bürgermeister und fügte hinzu: „Wirtschaft ist ein lebender Organismus. Bei uns läuft es doch super, und wir sollten unsere Betriebe nicht einschränken, sondern fördern“.
Gewerbesteuereinnahmen sichern
Unterstützung für seine Ausführungen fand Ragg bei Ortsbaumeister Hartmut Stern. Man müsse stets das Gesamte sehen. Die Gemeinde brauche das Gewerbegebiet um auch mit Blick auf die Gewerbesteuereinnahmen den „Bestand zu sichern“.
Viele Investitionen stehen an und auch so manche Freiwilligkeitsleistung, wie beispielsweise das Lehrschwimmbecken könne sich die Gemeinde durch eine solide Finanzlage leisten. Klar ist für Stern mit Blick auf die Verkehrssituation aber auch, dass Verkehr, der fließt, weniger belaste als „Stand oder gar Rückwärtsfahren“ wie man es in der Dauchinger Straße und auch in der Villinger Straße und der Rottweiler Straße erleben kann. Ohne ins Detail zu gehen könnte sich Stern vorstellen, gerade in der Rottweiler und der Villinger Straße mit kleinen „Stellschrauben“ Verbesserungen zu erreichen. „Die Gemeindeverwaltung ist da dran“, so Stern und stehe mit einzelnen Bürgern in Kontakt, um die hierfür notwendigen Grundflächen zu erwerben.