Die Baustelle der Firma Storz im Gewerbegebiet Koppengässle verursacht mächtig Ärger. Foto: Herzog

Die Arbeiten sind im Zeitplan schlecht getaktet, Versprechungen werden nicht eingehalten und die Bautrupps immer wieder dezimiert. Ärger gibt es offenbar bei der Erschließung des Gewerbegebiets Koppengässle.

Aichhalden - In der letzten Sitzung des Gemeinderats in diesem Jahr ließen Bürgermeister Michael Lehrer, Bauhofleiter Wolfgang Haberstroh und Rat Bernd Wilhelm mächtig Dampf ab über die Baustelle der Firma Storz aus Tuttlingen, die im Auftrag der Kommune derzeit das Gewerbegebiet erschließt.

Wie Wilhelm erinnerte, seien die Arbeiten an der Straße Koppengässle bereits im September begonnen worden und bis jetzt im Dezember immer noch nicht fertiggestellt. Dabei handle es sich lediglich um eine Straßenlänge von rund 300 Metern. Auch die Umleitung sei nicht vorbereitet worden, wodurch die Kreuzstraße überlastet werde.

Fadenscheinige Ausreden

"Von der Firma bin ich maßlos enttäuscht. Das sage ich nicht nur, weil ich beim mitbetroffenen Unternehmen Simon beschäftigt bin." Bestätigt in seiner kritischen Beurteilung wurde Wilhelm von Bürgermeister Michael Lehrer. Auf das Unternehmen sei "kein Verlass". Zusagen halte es nicht ein, es werde nach "fadenscheinigen Ausreden gesucht" und die Kommunikation sei "auf gut Schwäbisch ausgedrückt unter aller Sau".

Vertragsstrafe steht im Raum

Wie er erfahren habe, soll nun bei diesen Temperaturen, die nachts im Minusgradebereich lägen, asphaltiert und auch der Feinbelag aufgebracht werden, sagte Lehrer. Das gefalle ihm nicht, aber darauf werde keine Rücksicht genommen. Diese Arbeiten würden zu einem Gewährleistungsfall. "Wir haben der Geschäftsleitung der Firma Storz unseren Unmut in einem Schreiben mitgeteilt. Wir werden auch mit dem zuständigen Ingenieurbüro hinsichtlich einer Vertragsstrafe reden müssen. Ich habe die Hoffnung, dass wir nächste Woche die Sperrung aufheben können. Die Straße wurde ohne Sinn und Verstand einfach zugemacht", machte der Bürgermeister seinem Ärger Luft.

"Eine Katastrophe"

Bauhofleiter Haberstroh wurde in seiner Kritik noch etwas deutlicher. "Die Baustelle ist eine Katastrophe, immer wieder wird der Bautrupp geschwächt. Die Firma Storz ist zum ersten Mal in Aichhalden tätig und hoffentlich auch zum letzten Mal. Sie gibt nach außen ein desaströses Bild ab", fand Haberstroh deutliche Worte.

Am gestrigen Freitag traf sich die Gemeindeverwaltung zu einer Begehung der Baustelle, bei der sich die potenziellen Bauherren ihre reservierten Grundstücke ansehen konnten.