Über die Sinnhaftigkeit der Untersuchung vorhandener Tierarten für den Bebauungsplan Gewerbegebiet „Fohrenwald“ in Mönchweiler diskutierte der Gemeinderat.
Laut Ortsbaumeister Berthold Fischer zeigte sich bei Gesprächen mit den Planungsbüros „fsp“ und „faktorgrün“, dass man die beidseitige Bebauung der Erschließungsstraße anstreben sollte.
So ließen sich die Erschließungskosten auf eine größere Verkaufsfläche verteilen. Interessenbekundungen von Firmen für bis zu 20 000 Quadratmetern lägen bereits vor. Ohne westliche Erschließung wäre das Plangebiet 5,8 Hektar groß, mit ihr 8,5, jeweils inklusive Verkehrsfläche.
Um die Änderungen abzudecken gab das Ingenieurbüro „faktorgrün“ ein zusätzliches Honorarangebot über knapp 62 000 Euro ab, dessen Annahme die Gemeinde empfahl.
Optionsfläche für ein Unternehmen
Im Plan abgetrennte 27 000 Quadratmeter sind Optionsfläche für ein erweiterungswilliges Unternehmen, so Bürgermeister Rudolf Fluck auf eine Frage von Wolfgang Eich. Verkauft seien die aber noch nicht. Geplant sei dort produzierendes Gewerbe entsprechend dem Bebauungsplan. Das werde dann noch im Gemeinderat behandelt.
Artenschutzrechtliche Begutachtung
Willy Storz fragte, ob die Untersuchung der Erweiterung vorgeschrieben ist. Das bejahte Fluck, da man in ein Waldgebiet gehe, was die artenschutzrechtliche Begutachtung bedingt. Man arbeite mit „faktorgrün“ zusammen weil man wisse, dass das funktioniere, erklärte er zur Frage nach Konkurrenzangeboten.
Storz störte sich daran, dass das Angebot nur bis zum Tag nach der Sitzung aufrecht erhalten werde. Das gelte laut Fischer aber auch noch die nächsten Monate. Ausgleichsflächen müsse man kaufen oder schaffen, so Fluck auf eine Frage von Ralph Kaltenbach.
Letzte Möglichkeit
Sabine Roth fragte nach dem Risiko, dass die Waldumwandlung nicht genehmigt wird. Wenn man die Chance zur Erweiterung habe, solle man sie nutzen, so Fluck. Für Mönchweiler sei das die letzte Erweiterungsmöglichkeit im Gewerbebereich.
Auf eine Frage von Lukas Lehmann erklärte Fischer, dass der Betrag von 62 000 Euro erst im Haushalt 2026 zum Tragen käme. Das Verfahren werde mindestens zwei bis drei Jahre dauern, angedacht gewesen sei einmal, einen Erschließungsträger zu beauftragen, so Fluck auf eine weitere Frage von Storz. Am günstigsten sei es aber, das selbst zu machen.
Hauptproblem wird laut Fischer tatsächlich die Waldumwandlung sein. Andreas Staiger nannte die beidseitige Bebauung sinnvoll, befürchtete aber, dass womöglich Tierarten gefunden werden, die das Vorhaben verhindern. Notfalls müsse man die umsiedeln, so Fluck.
Plätze für Kleingewerbe
Es gebe immer noch eine Erweiterungsfläche, welche die Gemeinde für zwei Millionen Euro gekauft und freigehalten habe. Man brauche Plätze für Kleingewerbe. Im Vorfeld sei abgeklärt worden was zu prüfen sei, so Fischer.
Revierförsterin Annika Bidlingmaier war an Besichtigungen beteiligt. Lukas Weschle nannte die von Bund und Land vorgegebene Bürokratie zur Erfassung von Tieren „abartig und unterirdisch“. Man habe das Vorhaben im Grundsatz ausreichend diskutiert, wolle versuchen, die Fläche optimal zu nutzen, so Fluck.
Der Gemeinderat beschloss bei zwei Enthaltungen, das Büro „faktorgrün“ mit den weiteren Landschaftsplanerischen Leistungen für knapp 62 000 Euro zu beauftragen.