Mit einer Machete soll der Angeklagte seine damalige Partnerin und deren Tochter immer wieder bedroht und in der gemeinsamen Wohnung festgehalten haben. (Symbolfoto) Foto: Big City Lights - stock.adobe.co/Man holding a machete in his hand

Im Prozess um den 32-jährigen Mann aus Vöhringen kommen verstörende Details ans Licht. Unter anderem habe der Angeklagte seine damalige Partnerin und deren Tochter mit einer Machete bedroht. Unter Tränen sagen die beiden vor Gericht aus.

Von null auf hundert, so beschreibt ein Zeuge das Verhalten des 32-jährigen Angeklagten. Gerade noch habe er abgestritten der vermeintliche Übeltäter zu sein, im nächsten Moment habe er lautstark über den Vöhringer Kirchplatz geschrien: „Ja ich bin es und was willst du jetzt machen?“ Dann soll er den Zeugen brutal zusammengeschlagen haben. Auch als dieser am Boden lag, soll er immer wieder zugetreten haben.

Mit Waffe bedroht und beleidigt

Als das Opfer von seiner Lebensgefährtin gefunden wird, erkennt sie ihn erst nicht wieder. Unter Tränen schildert sie am Dienstagnachmittag vor Gericht den Vorfall, erinnert sich an den Moment zurück, in dem ihr klar wird, wer da vor ihr liegt. Wenige Stunden zuvor soll der Angeklagte sie mit einer Schreckschusspistole bedroht und beleidigt haben.

Alkohol- und Drogenmissbrauch

Es ist nur einer von vielen Vorfällen dieser Art, die an diesem Tag vor dem Landgericht Rottweil zur Anklage kommen. Immer wieder soll der Angeklagte Menschen bedroht und beleidigt haben. Oft habe er unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen gestanden, der Polizei war er bereits bekannt.

Angeklagter war bereits polizeibekannt

Deshalb machen sich die Beamten auch umgehend auf den Weg, als am 31. August ein Notruf aus der Wohnung des Angeklagten eingeht. „Er hat eine Machete“, wiederholte die Anruferin immer und immer wieder. Es handelte sich um die 27-jährige Tochter seiner damaligen Lebensgefährtin. Seit Stunden soll er die beiden in der gemeinsamen Wohnung festgehalten haben. „Wir mussten auf dem Bett im Schlafzimmer sitzen und durften uns nicht bewegen“, erinnert sie sich. „Er hat dann immer wieder mit der Machete um sich geschlagen und nach uns ausgeholt.“

Freiheitsberaubung und Körperverletzung

Nachdem sich seine Partnerin am Vormittag von ihm getrennt hatte und er daraufhin aus der Wohnung auszog, war er wenige Stunden später in die Wohnung zurückgekehrt. „Wenn du dich von mir trennst, dann schlag ich euch die Köpfe ab und lege sie in den Flur“, habe er immer wieder gedroht.

Bereits in den Tagen zuvor soll er sich wiederholt mit seiner Partnerin gestritten, sie geschlagen und ihr gedroht haben. Zwar hätte sie nach eigener Aussage die Wohnung zu verschiedenen Zeitpunkten verlassen können, jedoch habe sie nicht gewusst, wohin sie hätte gehen sollen.

Sucht und Impulskontrollstörungen

Der Angeklagte räumte alle Taten vollumfänglich ein. Er wolle die Therapie, die er in Untersuchungshaft begonnen hat, weiter fortführen und vielleicht in die Nähe seines Therapeuten ziehen. Dort könnte er noch mal ganz neu anfangen. Der Angeklagte will so die vielen schlechten Erfahrungen hinter sich lassen, die er in seinem Leben gemacht hat. Es sei von Umbrüchen, Alkohol und Drogen geprägt gewesen. Besonders schwer getroffen habe ihn der Rauswurf bei seiner Mutter und seinem Stiefvater als er gerade 14 Jahre alt war. Nach einer glücklichen Kindheit sei er immer weiter abgerutscht, habe täglich getrunken und Drogen konsumiert: Kokain, Heroin, LSD, Meth. Er habe vieles ausprobiert. Am liebsten raucht er aber Cannabis, es habe eine beruhigende Wirkung und sei ein Ausgleich für seine Impulskontrollstörung. Dass er viele seiner Taten in alkoholisiertem Zustand und unter Einfluss von Drogen begangen haben soll, war mehrfach Thema in der Verhandlung. Sie wird am Donnerstag, 20. April, fortgesetzt.