Das Frauenhaus Zollernalb organisiert eine Aktion um dem Thema „Gewalt gegen Frauen“ mehr Aufmerksamkeit einzuräumen.
Häusliche Gewalt gegen Frauen ist leider keine Seltenheit, im Gegenteil: „Von 2022 auf 2023 ist häusliche Gewalt gegen Frauen um 6,5 Prozent bundesweit gestiegen“, berichtet eine Mitarbeiterin des Frauenhauses.
„Gewalt hat keine Farbe“
Am Montag, 25. November, ist der Internationale Tag gegen Gewalt gegen Frauen. „Es ist wichtig, das Bewusstsein der Menschen zu fördern und deren Zivilcourage anzusprechen“, erklärt Landrat Günther-Martin Pauli. Aus diesem Grund hat das Frauenhaus Zollernalbkreis in Kooperation mit der Fachberatungsstelle Feuervogel , dem Weissen Ring, dem Kinderschutzbund, der Kommunalen Gleichstellungsbeauftragten und der Bäckerinnung Zollernalb eine neue Aktion ins Leben gerufen.
40 000 Tüten wurden bestellt
Ab Samstag bekommt man bei sämtlichen Bäckereien im Zollernalbkreis sein „täglich Brot“ in einer ganz besonderen Brottüte. Diese wurde speziell für den Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen entworfen. „ Bäckereien sind dafür perfekt geeignet, beinahe jede Zielgruppe kommt hier her – egal ob jung oder alt“ , erklärt Pauli. Insgesamt 40 000 Tüten wurden bestellt. Nach Straßberg seien die Tüten schon am Dienstag geliefert geworden, doch man rechne damit, dass die Tüten nach etwa zwei Wochen aufgebraucht seien, sagt Bäckermeister Thomas Koch.
Das Problem mehr zu thematisieren sei notwendig„ die Thematik ist sehr dynamisch, man kann nicht einmal besonders viel tun und dann davon ausgehen, dass das Problem damit gelöst ist“, teilt Pauli mit. Deswegen stünden in Zukunft auch mehrsprachige Projekte an, um die gesamte Bevölkerung anzusprechen. „Gewalt in Beziehungen ist keine Privatsache“, lautet der Apel auf den Brottüten.
Den Kreislauf der Gewalt durchbrechen
Ein Mitarbeiter des Kinderschutzbund betont:“ Wenn es zu häuslicher Gewalt kommt, sind leider meistens Frauen betroffen. Man darf dabei aber auch nicht die Kinder vergessen, diese leiden oft genau so aufgrund der psychischen Belastung mit und reproduzieren diese Erlebnisse.“ Darum müsse man diesen Kreislauf unterbrechen. Man müsse generell das konservative Frauenbild verändern, ergänzt Chancengleichheits-Beauftragte Estelle Koschnike-Nguewo.
Das Frauenhaus Zollernalb plant in Zukunft seine räumlichen Kapazitäten zu erweitern. „Im Moment sind wir leider voll, da wir nur insgesamt 18 Plätze für Frauen und Kinder haben“, erklärt eine Mitarbeiterin des Frauenhauses. Im Moment schauen sie nach geeigneten Wohnanlagen, um mehr Frauen Unterschlupf anbieten zu können.