Stellenweise verdolt oder überbaut sind die Gewässer im Furtwanger Stadtgebiet. Hier die Hintere Breg, die unter der Firma Reiner wieder ans Tageslicht kommt. Foto: Liebau

Es geht um Fische, Brücken, die Ufernutzung und Verschmutzungen. Die Stadt schaut sich ihre Gewässer genau an, um da tätig zu werden, wo es „klemmt“. Dazu braucht es einen Gewässerentwicklungsplan.

Furtwangen - Wo läuft’s gut, wo muss man eingreifen? Furtwangen geht das Projekt "Gewässerentwicklungsplan für die Breg und ihre Nebengewässer" an. Dazu informierte Landschaftsplanerin Doris Hug den Gemeinderat in öffentlicher Sitzung. Sie stellte den Gewässerentwicklungsplan vor, der für die Stadt aufgestellt werden soll. Nach dem Ortschaftsrat Schönenbach wurde nun der Gemeinderat informiert, wobei Doris Hug hier vor allem auf Details im Stadtgebiet einging. Bei der Aufstellung dieses Planes wird zuerst der Bestand mit allen Bereichen von dem historischen Verlauf über die Nutzung und die Bereiche des Naturschutzes bis zum aktuellen Verlauf erfasst. Daraus folgend wird ein Leitbild entwickelt, wie man das Gewässer unter den aktuellen Gegebenheiten weiterentwickeln, also rundum verbessern könnte.

Sanierungen notwendig?

In der Folge wird das Gewässer bewertet und nicht zuletzt werden Probleme und Defizite aufgezeigt. Dann stellt sich die Frage, wie man diese beseitigen und das Gewässer sanieren kann. Hieraus werden verschiedene Maßnahmen entwickelt.

Wenn die Vorgaben und Ziele bereits erfüllt sind, kann das Gewässer in diesem Bereich auch unverändert belassen werden. Für die gesamten Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur gibt es Zuschüsse. Sinnvoll sei es, wenn die Stadt bei den entsprechenden Gewässern in ihrem eigenen Gebiet aktiv werde und damit ein gutes Beispiel gebe. Als Voraussetzung für Zuschüsse muss dieser Gewässerentwicklungsplan erstellt werden.

Versperrte Wege für Fische

Die Breg und die Hinterbreg seien relativ wenig beeinträchtigt, hier müsse nur punktuell etwas nachgebessert werden, so Doris Hug. Aber in verschiedenen Seitenzuflüssen gebe es beispielsweise mehrere kleine Abstürze, die den Fischen immer wieder den Weg versperrten. Dies machte sie auch mit Fotos deutlich. Ein weiteres Problem sind marode Brücken und Durchlässe, die das Gewässer beeinträchtigen. Ungünstig sei auch, dass verschiedene Seitengewässer nur über zum Teil lange Durchlässe an Breg und Hinterbreg angeschlossen seien, was im Bereich der städtischen Bebauung oftmals kaum zu ändern sei. Die Ufernutzung sei oft zu stark, beispielsweise durch Grünschnitt.

Industriebetriebe direkt am Ufer

Auch Industriebetriebe reichten bis direkt an das Ufer heran. An anderen Stellen wieder sei die Gewässersohle verbaut und damit der natürliche Gewässerlauf beeinträchtigt beispielsweise im Bereich der Hochschule oder bei anderen städtischen Grundstücken wie dem Freibad. Ein weiteres Problem im Stadtgebiet sei die Einleitung von Schmutzwasser, beispielsweise das Oberflächenwasser von der Martin-Schmitt-Straße. Manche Seitengewässer wiederum hätten durch eine intensive Wassernutzung zu wenig Restwasser.

Roland Thurner: Bewusstsein schaffen

Hug konnte aber auch positive Beispiele der Gewässerführung zeigen. Roland Thurner (UL) forderte, hier öffentlich ein Bewusstsein zu schaffen, um mit einfachen Mitteln viel erreichen zu können. Eine Hilfe ist hier eine entsprechende Broschüre. Odin Jäger forderte, dass man direkt auf die Anlieger zugehen solle. Vielen sei die Problematik, beispielsweise der Uferbewirtschaftung, nicht bekannt. Bei seinem Industriebetrieb müsste man beispielsweise nur den Hausmeister informieren, man sei jeder Zeit bereit, solche Ideen zu unterstützen.