Nicht wenige Landwirte auf der Alb haben das sonnig-heiße Wetter, das zuletzt herrschte, genutzt und schon jetzt mit der Getreideernte begonnen. Die beginnt wegen der Klimaerwärmung immer früher. Aber der Staub beim Ernten ist ein gutes Zeichen.
Die Sonne steht bereits recht tief, als sich Jürgen Sessler aus Harthausen am späten Sonntagnachmittag auf auf seinem 36 Jahre alten Deutz-Fahr- Mähdrescher ins Gewann „Hölzle“ aufmacht , wo er bereits von Armin Gauggel und dessen beiden Söhnen mit Traktor und Ladewagen erwartet wird.
Beide kennen sich schon von Kindesbeinen an, und für Nebenerwerbslandwirt Sessler ist es daher überhaupt kein Problem, das Weizenfeld seines Kameraden zu dreschen und das Erntegut aus dem Getreidetank mittels Gebläserohr auf den Wagen zu befördern. Dabei staubt es gehörig, was für Armin Gauggel ein gutes Zeichen ist, da die Staubentwicklung, so der Hobbylandwirt, ein Indiz für einen geringen Feuchtigkeitgehalt des Getreides sei.
„Die Getreideernte beginnt normalerweise erst Ende August“, erklärt Sessler auf dem Mähdrescher, doch sei auch hier die Klimaerwärmung deutlich spürbar – sie führe zu immer früheren Ernteterminen.
„Qualität und Menge sind angesichts der lang anhaltenden Schlechtwetterphase mit Starkregen und Stürmen ganz okay“, resümiert Gauggel nach der letzten Drescherrunde beim Blick auf den sich füllenden Wagen.
Darüber freuten sich auch die Kinder, die nicht nur hoch auf dem Drescher, sondern im Anschluss auch auf dem Wagen nach Inneringen mitfahren dürfen, wo die Weizenernte vom Betrieb „Stauß Landhandel“ vermarktet wird.