Kommt nun Licht ins Dunkel im Fall der getöteten Unternehmerin? Foto: Kugel

In den Abendstunden des 20. Juli wird eine 68-jährige Unternehmerin in Dobel mit einem Messer tödlich verletzt. Anfang August nimmt die Polizei ein Paar aus dem Kreis Rastatt fest. Etliche Fragen sind offen. Nächste Woche könnte sich das ändern.

Dobel - Erst scheinen sich die Ermittlungen schwierig zu gestalten, plötzlich geht alles Schlag auf Schlag, dann wird es lange still. Als am 21. Juli Beamte des Polizeireviers Calw in einem Haus an der Neuenbürger Straße in Dobel nach einem Zeugenhinweis eine tote Frau auffinden, kommen umfangreiche Ermittlungen in Gang. Die Kriminalpolizei Calw richtet eine 34-köpfige Sonderkommission ein, sucht die Gegend weiträumig ab, setzt einen Hubschrauber ein, ruft Zeugen auf, sich zu melden.

Die Obduktion des Opfers, einer 68-jährigen Unternehmerin mit großem sozialen Engagement, ergibt indes Hinweise auf ein Gewaltverbrechen. Diese trug sich bereits in den frühen Abendstunden des Mittwochs, 20. Juli, zu. Später wird bekannt, dass die Tat wohl mit einem Messer begangen wurde. Hinweise auf mögliche Täter gibt es zunächst nicht.

Zwei dringend Tatverdächtige verhaftet

Am 4. August scheint der Durchbruch geschafft: Spezialkräfte der Polizei und Beamte der Sonderkommission nehmen im Landkreis Rastatt zwei dringend Tatverdächtige an deren gemeinsamer Wohnanschrift fest – eine 38-jährige Frau und einen 29-jährigen Mann, die in einer Lebensgemeinschaft zueinander stehen. Tatrelevanten Spuren in Tatortnähe und Hinweisen von Zeugen, so heißt es, sei der "zügige Ermittlungserfolg unter anderem zu verdanken".

Danach dringt lange Zeit nichts an die Öffentlichkeit. Mehrfache Nachfragen unserer Redaktion laufen ins Leere; aus ermittlungstaktischen Gründen hält sich die Staatsanwaltschaft Tübingen bedeckt, kündigt das Ende der Ermittlungen erst für Ende November, dann für Ende Dezember an. Kommende Woche dürfte nun Licht ins Dunkel kommen.

Voraussichtlich Anfang nächster Woche

Auf Anfrage erklärt Matthias Grundke, leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Tübingen, an diesem Mittwoch nun, "dass wir voraussichtlich Anfang nächster Woche die Öffentlichkeit durch eine Pressemitteilung über den Abschluss unserer Ermittlungen informieren werden".

Mit Spannung dürfte vor allem erwartet werden, ob es dann Klarheit über das Motiv der Tat gibt – oder ob Opfer und Täter in irgendeiner Beziehung zueinander standen. Und nicht zuletzt ob es sich bei der Tat juristisch gesehen um Mord oder Totschlag handelte.