Nach zwei Jahren ohne Böllerei kann das neue Jahr nun wieder mit einem bunten Feuerwerk begrüßt werden. Zur Rückkehr dieser Silvestertradition gibt es jedoch hier in der Region geteilte Meinungen.
Horb - In den vergangenen zwei Jahren war Böllern an Silvester deutschlandweit verboten. Die Aufhebung des landesweiten Böllerverbots im Jahr 2022, das ursprünglich aufgrund der Corona-Verordnung ausgerufen wurde, sorgt vielerorts für Diskussionen, eine hohe Nachfrage nach Feuerwerkskörpern ist erwartet. Für viele gehört der Brauch, das neue Jahr in den buntesten Farben zu begrüßen, einfach zum Jahreswechsel dazu.
In Rottenburg zumindest mussten die Bewohner nicht gänzlich verzichten: "Im vergangenen Jahr haben wir als Ersatz für private Böller ein öffentliches Feuerwerk auf dem Domdach initiiert, von dem viele Menschen profitiert haben", erzählt Rottenburgs Pressesprecherin Birgit Reinke. Auch die Horber Stadtsprecherin Inge Weber berichtet, dass die meisten Horber sehr gelassen mit dem Verbot umgegangen seien. Können wir Deutschen also auch komplett auf ein Feuerwerk an Silvester verzichten?
Raketen an Silvester: Feierlaune oder Gefahr?
Raketen sorgen an Silvester für die perfekte Feierlaune und bringen nicht nur Kinderaugen zum Leuchten. Seit Jahren ist die kunterbunte Knallerei fester Bestandteil, um das alte Jahr gebührend zu verabschieden und das neue Jahr zu begrüßen. Allerdings ist diese Pyrotechnik nicht nur farbenfroh und aufregend, sondern stellt auch eine echte Verletzungsgefahr dar. Besonders häufig sind Verletzungen an Händen, Augen und Ohren.
Darüber hinaus belasten Böller und Raketen Gesundheit und Umwelt, bedeuten Stress für die Tiere und kosten viel Geld. So werden an Silvester allein in Deutschland jährlich etwa 2000 Tonnen Feinstaub in die Atmosphäre gewirbelt. Vielerorts beginnt das neue Jahr daher zunächst mit einer gesundheitsgefährdenden Umweltbelastung.
Böllern nicht mehr zeitgemäß?
In diesem Jahr hat die Offene Grüne Liste Horb einen Aufruf für ein böllerfreies Silvester gestartet. "Die Coronapandemie hat uns gezeigt, wie schnell neue Formen für Feste gefunden werden und dass wir problemlos auf alte Traditionen verzichten können, dass ein ruhiges Feiern des Jahreswechsels mit Familie und Freunden beglückender ist, als sich Krach und Gestank auf der Straße auszusetzen", heißt es darin.
Es sei nun endlich an der Zeit, alte Bräuche und Traditionen zu hinterfragen. Auch in Hinblick auf den Krieg in der Ukraine finden es viele unangemessen, das neue Jahr mit Raketen zu feiern. Daher kommt die Initiative in ihrem Bestreben und der Aufforderung an die Bürger zu einem klaren Fazit: "Es gibt so vieles, was wir besser machen können. Beginnen wir damit in der ersten Minute."