Der Gesundheitskongress in Furtwangen richtet sich sowohl an Fachleute als auch an Laien. Das Thema lautet dieses mal „(public) mental Health“. Dabei wird die psychische Gesundheit von hochkarätigen Referenten aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.
Zu dem Kongress am Mittwoch, 2. April, laden die Veranstalter, die Hochschule Furtwangen (HFU) und deren Förderverein, die Stadt Furtwangen und das Gesundheitsnetzwerk Schwarzwald-Baar, ein. Ab 16 Uhr locken Vorträge und Workshops ins Gebäude O der HFU, Luisenstraße 17, in Furtwangen. Einlass ist ab 15.30 Uhr.
Bestsellerautor Werner Tiki Küstenmacher wird eingangs über „Simplify your Mind – sich selbst verstehen und dadurch gesund bleiben“ sprechen. Weitere interessante Vorträge folgen: unter anderem über den Zusammenhang von psychischer Gesundheit und chronischen Erkrankungen, Suizidprävention und „Durch Stressreduktion zu Wohlfühlarbeits– plätzen“.
Ein Tabuthema greift Referent Florian Braune von der HFU beim Thema „Sterbehilfe und psychische Erkrankungen“ auf. Dabei geht es auch um psychische Erkrankungen als Grund, selbstbestimmt sterben zu wollen.
Vorträge und Workshops
Über „Demenz: Entstehung und Risikofaktoren“ spricht Mediziner Eckhard Britsch. Tobias Staiger, Professor an der DHBW, Fakultät Sozialwesen, referiert über „Depression und Männlichkeit“.
Workshops über „Achtsames Selbstmitgefühl – Werkzeuge zur Selbstfürsorge“ und „Ökologische Krise und psychische Gesundheit“ ergänzen das Angebot.
Bei der Pressekonferenz im Vorfeld wies Bürgermeister Josef Herdner darauf hin, dass nach seiner Wahrnehmung die Arbeitsbelastung in vielen Bereichen zugenommen hat und auch unter diesem Gesichtspunkt die Pflege der psychischen Gesundheit einen besonderen Stellenwert einnehme. Er habe als Rathauschef kein Problem, wenn ein Mitarbeiter zu ihm sage, „das geht jetzt nicht“ und eine Aufgabe eben nicht sofort erledigen könne. „Mir sind die Menschen wichtiger und dass sie in ihrer Arbeit gesund bleiben“, so Herdner.
Der Leiter des Gesundheitsamts Schwarzwald-Baar-Kreis, Hatem Saleh, erwähnte innere (körperliche Erkrankungen) und äußere Einflüsse (zum Beispiel Arbeitsplatz oder Fluchterfahrung), die die psychische Gesundheit beeinflussen, aber auch gesellschaftliche Auswirkungen auf die Psyche wie im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie. Aus dem Programm erwähnte er auch den Vortrag über Demenz. „Demenz ist ein riesen Thema“, so Saleh. Leider gebe es in diesem Bereich nicht die Fortschritte, wie man sie sich wünsche. Er erwähnte auch „erste Medikamente“ aus den USA, die aber nur bei bestimmte Formen von Demenz eingesetzt werden könnten.
Auf Laien sind willkommen
Mit in die Organisation des Kongresses eingebunden ist das Gesundheitsnetzwerk Schwarzwald-Baar. Dessen Vertreterin, Laura Sunseri, lud zu dem Kongress ausdrücklich alle Interessierten ein, nicht nur das Fachpublikum.
Von „Pro HFU“, dem Förderverein der Hochschule, sprach bei der Pressekonferenz Heinz Sauerburger. Gesundheit sei ein zentrales Thema für den Förderverein und deshalb naheliegend, dass sich der Verein für den Kongress finanziell engagiere.
Kirsten Steinhausen von der HFU würdigte das breit aufgestellte Programm des Kongresses, das mentale Gesundheit von verschiedenen Blickwinkeln aus betrachte. „Da ist für jeden etwas dabei.“ Interessenten könnten auch einen Blick in die Labore im Veranstaltungsgebäude, dem O-Bau, werfen. Steinhausen hat die wissenschaftliche Leitung des Kongresses in Händen.
Anmeldung erwünscht
Eine Anmeldung für den kostenfreien Kongress ist erwünscht. Der Anmeldungslink findet sich auf der Homepage der Hochschule (www.hs-furtwangen.de). Dort gibt es auch Hinweise zu den kostenfreien Parkarealen. Aber auch kurzfristig Entschlossene ohne Anmeldung sind beim Gesundheitskongress willkommen. Ärzte erhalten Fortbildungspunkte von der Landesärztekammer für den Kongress.