Einen Überblick über die Pläne zum Zentralklinikum verschafften der Geschäftsführer des Zollernalb-Klinikums, Gerhard Hinger, sowie Projektleiter Markus Riester im Rahmen der Gesundheitskonferenz in der Bisinger Hohenzollernhalle.
Als moderner, zentraler Gesundheitscampus mit 450 Betten und einem breiten Spektrum an medizinischen Fachbereichen und Leistungen ist das neue Zentralklinikum an der B 463 zwischen Laufen und Dürrwangen geplant.
Derzeit sind im Albstädter Klinikum die Fächer der Inneren Medizin und in Balingen die operativen klinischen Fächer zusammengefasst.
Krankenhausreform bringt Pläne durcheinander
„Wir sind davon ausgegangen“, so der Vorsitzende Geschäftsführer des Zollernalb-Klinikums Gerhard Hinger, „dass wir dieses Fachspektrum beziehungsweise die Situation so erhalten können, bis das neue Zentralklinikum steht.“
Leider sei Anfang des Jahres das neue Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) in Kraft getreten. „Hat man bisher im System der Fachabteilungen gelebt, so wird man zukünftig in Leistungsgruppen arbeiten.“ Das bedeute für das momentane Zollernalb-Klinikum: „Aus bisher zwölf Fachabteilungen und zwei Belegabteilungen werden voraussichtlich 30 Leistungsgruppen.“
Nicht nur die Finanzierung wird komplexer
Auch die Abwicklung der Finanzierung werde sich ändern, da sogenannte Vorhaltepauschalen eingeführt und mehr Leistungen aus den Krankenhausbereich in den ambulanten Bereich verlagert würden. „Nicht nur die zukünftige Finanzierung wird komplexer, sondern auch die Bürokratie aufgrund neuer Strukturmerkmale für die anzumeldenden Leistungsgruppen und dem zu errechnenden Pflegebudget pro Patienten“, so Hinger weiter.
Dazu kämen weitere Gesetze. Unter anderem aufgrund der gesetzlichen Regelungen und insbesondere aus medizinischen Gründen und, um vor allem eine wohnortnahe Krankenversorgung zu gewährleisten, sei das Zentralklinikum notwendig, betonte Hinger.
450 Zimmer sind nach außen ausgerichtet
Bauingenieur Markus Riester, Projektleiter des Zentralklinikums, stellte anhand eines Bauplans und einem Baumodell die einzelnen Gebäude und die Infrastruktur des Gebäudekomplexes vor und gab einen Überblick über die bisherigen Voruntersuchungen.
Er hob besonders hervor, dass die 450 Patientenzimmer nach außen ausgerichtet und auch die Stockwerke identisch gehalten sein würden. Im Fokus der Bauplanung stünden kurze Wege und eine optimale Vernetzung der einzelnen Abteilungen.
Gesamtkosten betragen 400 Millionen Euro
Riester weiter: „Im März oder April werden Baugenehmigung und Förderantrag gestellt, sodass der Bau im Januar oder Februar 2026 beginnen kann. Der Rohbau soll 2028 fertig sein.“ Der Umzug sei für das Jahr 2030 geplant.
Das Gesamtkosten des Baus sind mit 400 Millionen Euro kalkuliert und die Landesförderung mit 165 Millionen Euro. Für die Anschubfinanzierung von 15 Millionen Euro sei noch keine Kreditaufnahme erforderlich, da der Kreistag eine solide Finanzpolitik betreibe. Nach heutiger Planung würden erst im Jahr 2029 Kredite von 190 Millionen Euro nötig.
Zum Thema finde am Mittwoch, 19. Mai, ab 18 Uhr eine öffentliche Sondersitzung des Kreistags in der Stadthalle Balingen statt, wie Riester die Zuhörer informierte.