Während des ganzen Schuljahrs werden die Haslacher Grundschüler mit einer Zusatzportion an Vitaminen und Mineralien versorgt. Schulleiter Christof Terglane von links), Nicole Schorn, Ute Dold, Nicole Pfaff und Konrektorin Katrin Knapp finden das Angebot gut. Foto: Störr

Ernährung: Haslacher Bildungszentrum beteiligt sich an EU-Projekt

Die Grundschüler des Haslacher Bildungszentrums werden seit Ende September mit einer wöchentlichen Extra-Portion an Vitaminen und Mineralien versorgt. Das ist im Rahmen eines EU-Schulprogramms möglich.

Haslach Es ist Dienstagmorgen kurz vor halb Neun, wenn sich Nicole Pfaff, Nicole Schon und Ute Dold in der Küche der Grundschule treffen. Dann stehen für derzeit 229 Grundschüler bereits zwei Kilo Karotten, zehn Kilo Äpfel, acht Kilo Bananen und sechs Kilo Käse bereit. Diese werden unter strengen Corona- und Hygiene-Auflagen gewaschen und anschließend von den engagierten Müttern in mundgerechte Stücke zerkleinert.

"Die Freude bei den Kindern ist riesig, wenn wir die Boxen mit dem Obst, Gemüse und Käse in die Klassen bringen", erzählt Nicole Schorn. "Wann die Sachen dann verteilt werden, entscheidet jeder Lehrer selbst", erklärte Konrektorin Katrin Knapp.

Das Thema der gesunden Ernährung in Verbindung mit der Bedeutung von Bewegung sei im Bildungsplan der Grundschule verankert und werde durch das EU-Schulprogramm sowie Angebote im Ganztagsbetrieb vertieft. Nebenbei sprach Katrin Knapp den Eltern ein Lob aus: "Das mit dem gesunden Frühstück für die Pausen der Kinder funktioniert in Haslach gut."

Auf das Programm sei sie durch Infos aus dem RP aufmerksam geworden, als Lieferant habe sich die Freiburger "Regionalwert Frischekiste" angeboten. "Der Schule entstehen dadurch keine Kosten", betonte die Konrektorin (siehe Info). Das gesamte Obst, Gemüse sowie die Milchprodukte stammen aus Demeter- und Bio-Anbau aus dem Großraum Freiburg. Jedes Kind bekomme 100 Gramm Obst und Gemüse sowie eine Portion Milch oder Milchprodukt.

Damit die Verteilung unter Corona-Bedingungen möglichst einfach funktioniert, habe man sich für Gouda-Käse entschieden, es sei langfristig aber durchaus denkbar, dass ein Müsli mit frischen Obst und Milch oder vielleicht ein Frischkäse-Dip fürs Gemüse angeboten wird. "Die ganze Aktion läuft erst seit drei Wochen, da müssen wir uns erst noch herantasten", betonte die Konrektorin und verwies auf verschließbare Kunststoffboxen und ein geeignetes Käsemesser, das eigens angeschafft wurde.

Schulleiter Christof Terglane betonte: "Das ist ein ganz tolles Angebot für die Kinder!" Er bedankte sich bei den ehrenamtlich Engagierten, ohne deren Einsatz das EU-Schulprogramm nicht umsetzbar wäre.

Und wenn sich dann noch ein oder zwei Mitstreiter beim Schnippeln finden ließen, würden die Frauen auch etwas weniger Zeit benötigen. "Beim letzten Mal haben wir gute zwei Stunden gebraucht, bis die Karotten geschält, die Äpfel und Bananen zerkleinert und der Käse in Stücke geschnitten war", überschlug Nicole Pfaff. Mit zwei oder vier Händen mehr ließe sich das deutlich reduzieren.

Den Hauptteil der Kosten für die Produkte samt Anlieferung trägt die Europäische Union. Einrichtungs-Träger, örtliche Unternehmen, Lieferanten oder Vereine finanzieren als Sponsoren die restlichen Kosten.