Die stark gestiegenen Treibstoffkosten machen auch den Verkehrsbetrieben zu schaffen. Foto: Otto

Um einen Abbau von Fahrzeugen und Personal zu vermeiden, will der Kreis Rottweil den Verkehrsunternehmen finanziell entgegenkommen. Diese Eilentscheidung vom 21. März wurde in der kurzfristig einberufenen Sitzung am Montag erneut aufgegriffen.

Kreis Rottweil - Beim Nahverkehrsamt häuften sich die Anfragen von Verkehrsunternehmen und Schulträgern wegen der stark angestiegenen Treibstoffkosten, teilte die Kreisverwaltung mit. Deshalb wolle man den Unternehmen, die für die Schülerbeförderung, die Beförderung zu den Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) und den Anrufbusverkehr sorgen, mit einer Erhöhung der Kilometerpauschale um mindestens zwei Prozent entgegenkommen.

Deutliche Mehrkosten

Eine solche Erhöhung um mindestens zwei Prozent werde nur dann gewährt, wenn sie vom Verkehrsunternehmen schriftlich beantragt werde. Bei einer zweiprozentigen Erhöhung bei den WfbM-Beförderungen müsse man mit Mehrkosten in Höhe von rund 17 500 Euro jährlich für den Landkreis rechnen, bei den Schülerbeförderungen in Höhe von rund 55 500 Euro jährlich.

Das Unternehmen Taxi Ehret sei zudem wegen des Anrufbusses auf das Nahverkehrsamt zugekommen und habe ebenfalls um eine Preisanpassung gebeten. Damit erhöhe sich der Landkreiszuschuss um etwa 9000 Euro pro Jahr.

Zudem seien die Kommunalisierungsmittel vom Land vorzeitig ausgezahlt worden, um die Liquidität der Verkehrsunternehmen im ÖPNV kurzfristig zu sichern.

Derzeit 150 Verträge

SPD-Kreisrat Berthold Kammerer fragte in der Sitzung am Montag, wie lange die Verträge mit den Verkehrsunternehmen liefen. Nahverkehrsamtsleiterin Heike Kopp erklärte, derzeit habe man rund 150 Verträge mit unterschiedlichen Laufzeiten. Die Erhöhung werde jeweils monatlich berechnet.

Wenn der Spritpreis wieder auf "Normalniveau" wie vor dem Ukraine-Krieg sinke, werde auch der zweiprozentige Aufschlag ausgesetzt, so Kopp. Im Februar habe der Liter Normalbenzin noch um die 1,60 Euro gekostet, inzwischen seien es mehr als zwei Euro. Aktuell plane man mit einem etwa 2,5-prozentigen Aufschlag auf die Kilometersätze.

Der Verwaltungsausschuss bekräftigte am Montag die Eilentscheidung des Landrats mit großer Mehrheit. Lediglich zwei Kreisräte stimmten gegen den Aufschlag.