Vor beeindruckender Schwarzwaldkulisse: Wie die Energiewende die Landschaft verändern wird, darüber unterhielten sich Jürgen Paschke vom Hotel Sackmann, Christine Günter (Ortsvorsteherin von Schwarzenberg-Schönmünzach), Tourismusdirektorin Christina Palma Diaz, Bürgermeister Michael Ruf, Jörg Sackmann, Klaus Mack, Sascha Klein, Nico Sackmann, Daniel Sackmann und Sarah Sackmann (von links). Foto: Büro Mack

Tourismus trifft auf Energiewende – das war Thema eines Treffens von CDU-Bundestagsabgeordnetem Klaus Mack, Regionalverbandsdirektor Sascha Klein, Bürgermeister Michael Ruf und weiteren Gesprächspartnern mit der Hotelierfamilie Sackmann.

Von Windenergie bis Freiflächen-Photovoltaik reichte das Themenspektrum bei dem Treffen in Schwarzenberg in der Panoramahütte, über das das Büro Macks in einer Mitteilung informiert.

Seniorchef Jörg Sackmann fürchtet, dass die geplanten acht Windräder auf Seewalder Gemarkung künftig Teil des Ausblicks von der Panoramahütte sein werden. „Dass wir unsere Landschaft, von der unser Fremdenverkehr lebt, derart verändern, ist eine Katastrophe. Da sind wir Hoteliers in der Region uns einig. Unsere Gäste kommen wegen des unverfälschten Naturerlebnisses. Mit einer Arroganz werden gewachsene Strukturen plattgewalzt, für die wir täglich kämpfen“, wird Sackmann zitiert. Die Windräder seien höher als der Stuttgarter Fernsehturm.

Einfluss auf Erholungswert

Sackmann hoffe, dass die Belange des Tourismus bei weiteren Planungen mehr Gehör finden. Deshalb hat er sich an den CDU-Bundestagsabgeordneten für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt, Klaus Mack, gewandt. Dieser betonte, dass er auf die bereits genehmigten acht Windräder keinen Einfluss mehr habe. Die die Gemeinde Seewald wehrt sich gegen das Projekt mit einer Klage.

„Mit dem politischen Willen der Ampelregierung, den Ausbau der Windkraft zu beschleunigen, wird sich die Landschaft verändern. Wir dürfen nicht unterschätzen, was dies für den Erholungswert bedeutet. Umso wichtiger ist es, dass wir Einfluss darauf nehmen, wo und wie Windräder entstehen“, sagte Mack, der in seiner Funktion als Vorsitzender des Regionalverbands Nordschwarzwald auf den aktuellen Stand des Teilregionalplans Windenergie verwies.

Vorgegebenes Ziel der Bundes- und Landespolitik ist es, 1,8 Prozent der Flächen in den Regionen für Windkraft vorzusehen. 0,2 Prozent der Flächen der Regionen sollen über Freiflächen-Photovoltaik zur Energiewende beitragen, heißt es in der Mitteilung weiter. „Momentan sind wir in der Abstimmung mit den Gemeinden um die besten Lösungen. Dabei werden wir auch die berechtigten Sorgen des Tourismus ernst nehmen“, so Mack.

Konflikte mit Landwirtschaft

Regionalverbandsdirektor Sascha Klein betonte, die in Frage kommenden Flächen bewusst früh öffentlich gemacht zu haben. „Es stehen zahlreiche Interessen im Raum, die wir in einem Plan bündeln wollen und müssen. Erfolgt keine Festsetzung, können Anlangen theoretisch überall gebaut werden“, sagte Klein. Aktuell seien für Baiersbronn keine weiteren Potenzialgebiete für die Windenergie vorgesehen. Anders sieht das bei Arealen für die Freiflächen-Photovoltaik aus.

„Aufgrund unserer niederwertigeren Böden kommen viele Flächen im Gemeindegebiet in Frage. Das bringt Konflikte mit der Landwirtschaft und verändert unsere historisch gewachsenen Orte wie Schwarzenberg enorm“, erklärte Bürgermeister Michael Ruf. Er werde die Sachlage mit dem Gemeinderat analysieren und entsprechende Einwände in die Planung beim Regionalverband einbringen. Auch die touristischen Belange sieht Ruf als gewichtiges Argument, die Flächen zu reduzieren. „Der Fremdenverkehr ist in unserer Region der Hauptwirtschaftsfaktor. Leider hat der Tourismus bei den Grünen in Bund und Land wenig Ansehen“, wird Ruf in der Mitteilung zitiert.

Die Wertschöpfung durch den naturnahen Tourismus sieht auch Mack als echtes Pfund. „Klar ist aber auch: Wo Energie produziert wird, ist Industrie und damit Wohlstand“, ergänzt Mack. Er plädiert daher dafür, die Verbindung aus Tourismus und Windkraft positiv zu kommunizieren: „Etliche Gäste sehen Anlagen für erneuerbare Energien auch als sichtbares Zeichen für Klimaschutz und ökologischen Fortschritt.“