Geröll- und Wassermassen haben einen Abschnitt der A13 südlich des San-Bernardino-Tunnels in der Schweiz zerstört. Foto: Samuel Golay/KEYSTONE/dpa

Wer von Süddeutschland nach Italien fahren möchte, steht dieser Tage vor einem Problem: Der San-Bernardino-Pass ist nach heftigen Unwettern gesperrt. Wir verraten Reisenden, welche anderen Routen in Frage kommen.

Ein heftiges Unwetter hat ein Stück der Autobahn 13 entlang der San-Bernardino-Route in der Ostschweiz zerstört. Diese Strecke gilt als wichtige Nord-Süd-Verbindung über die Alpen. Noch im Juli soll wenigstens eine Fahrbahn in beide Richtungen repariert sein. Bis dahin müssen Urlauber Alternativrouten nutzen.

 

So ist in den kommenden Wochen in der Schweiz mit Staus und Engpässen zu rechnen. Der Schweizer Verkehrsminister Alber Rösti empfiehlt sogar eine weiträumige Umfahrung der Schweiz.

Gotthard-Strecke

Wer die Schweiz nicht umfahren kann oder möchte, dem empfiehlt das Schweizer Bundesamts für Straßen (Astra) die Gotthardautobahn A2. Auf dieser Route durch den Gotthard-Straßentunnel wurde eine Sperrung aufgehoben, um mehr Verkehr zu ermöglichen. Am Nord- und Südportal des Tunnels gibt es aber auch ohne Umleitung im Sommer oft Staus. Deshalb ist auf dieser Alternativstrecke mit längeren Wartezeiten und Staus zu rechnen.Splügenpass

Je nach Abfahrts- und Zielort bietet es sich an, eine der vielen Passstraßen zu verwenden. Wer etwa von Deutschland Richtung Comer See möchte, kann den Splügenpass - Achtung kurvenreich! - nutzen.

Brennerpass

Als Umfahrung für Reisende von Vorarlberg Richtung Italien kommt auch der Brenner in Österreich in Frage, so Astra-Sprecher Lorenzo Quolantoni gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Keine Option ist auf dieser Strecke allerdings der Arlbergtunnel. Er ist derzeit wegen Sanierungsarbeiten ebenfalls gesperrt.

Lukmanierpass oder Lötschbergtunnel

Der Schweizer Automobilclub TCS empfiehlt laut dpa neben dem Gotthard- und dem Splügenpass außerdem noch den Lukmanierpass oder den Lötschbergtunnel (letzterer geht nur mit Autoverladung). „Reisende müssen mehr Zeit für die Reise einrechnen - sei es für Stau oder eine großräumige Umfahrung“, wird TCS-Sprecherin Vanessa Flack zitiert.

Generelle Tipps

– Nach Empfehlung des deutschen Autoclubs ADAC sollten Reisenden sich auf der Internetseite des Touring Club Schweiz versichern, dass die jeweilige Passstraße auch frei ist.

– Unabhängig der alternativen Route sagt Astra-Sprecher Quolantoni: „Es kann auch jeder einzelne etwas dazu beitragen, Staus zu vermeiden. Zum Beispiel, indem man seine Fahrt nicht in die Stoßzeiten oder auch in die Nacht verlegt.“

– Auch der Umstieg vom Auto auf Züge sollte in Betracht gezogen werden. So hat die Schweizer Bahn angekündigt, mehr Züge einzusetzen.

Verkehrsbelastung

Über die San-Bernardino-Routen verkehrten im Juli 2023 pro Tag im Schnitt gut 12 000 Fahrzeuge. Durch den Gotthard-Straßentunnel waren es im Juli 2023 gut 26 000 Fahrzeuge in beide Richtungen. Der Tunnel könne in begrenztem Rahmen mehr Verkehr bewältigen, so Astra-Sprecher Quolantoni. Das Limit liege bei 1000 Fahrzeugen pro Stunde pro Fahrtrichtung.