Carsten Kohlmann gibt einen Überblick über die Zeit der Entstehung der Schilteck, die besucht werden soll. Foto: Ziechaus

Im Rahmen der Burgen-Sonderausstellung des Stadtmuseums hat Leiter Carsten Kohlmann jüngst eine Gruppe Unentwegter im Regen von der Kirche St. Maria über die Eretkapelle zur Burgruine Schilteck geführt.

Schramberg - Auf dem Kirchplatz von St. Maria gab der Stadtarchivar einen Überblick über die Situation und Entwicklungen im Hochmittelalter (1050 bis 1250). Auf die Zeit um 1240 bis 1270 wird die Entstehung der Burg Schilteck datiert, über die es aber nur sehr wenige Kenntnisse gibt.

Einige Baumerkmale, wie die Buckelquader des 20 Meter hohen Bergfrieds und der Türsturz mit Spitzbogen werden als spätstaufisch eingestuft. Das wird durch die erste Nennung der "Schiltegge" im Jahr 1270 belegt. Allerdings gibt es weder Karten noch Pläne über die Wehrburg oder ihre Bewohner, auch wenige archäologische Funde.

Neue Herrschaften

Durch das Bevölkerungswachstum wurden neue Gebiete vom Neckar aus in den Schwarzwald erschlossen und es entstanden neue Ansiedlungen und Herrschaften. Der technische Fortschritt ermöglichte den Bau von Mühlen an den Bächen der engen Täler. Um die 200 Exemplare entstanden nur im Bereich von Tennenbronn. Auch die Täler um Schramberg an Göttelbach und Kirnbach boten ideale Möglichkeiten für den Antrieb mit Wasserkraft. So wurde schon früh eine Mühle an "Schraneberg" erwähnt, die wohl später zur Bannmühle (heute Modehaus Dobler) wurde, an die alle Bauern ihr Getreide zu liefern hatten.

Beil und Adlerflügel im Wappen

Beim Trocknen der Wanderer im "Burgstüble" der Höfle-Vereinigung verwies Kohlmann auf das Wappen der Herren von Schilteck mit einem Beil und Adlerflügel. Ein Modell der Burg von Architekt Horst Hess beruhe auf Vermutungen und lässt sich nicht belegen. Auf elf verschiedene Steinmetzzeichen an der Außenmauer des Bergfrieds verwies Hans Harter, der die Burganlage als militärisches Objekt beschrieben hat. Auf den Burgen wohnten die adligen Besitzer mit Familien und Gesinde.

Viel ehrenamtliche Arbeit

Seit 1953 betreue die Höfle-Vereinigung die Burg Schilteck und mache den Turm als Aussichtsplattform zugänglich. Der angelegte Burghof werde begrenzt für Feste genutzt und für kulturelle Veranstaltungen. Wenn die Fahne auf der Burg weht, kann vom Turm aus die Umgebung von Schramberg am Hammergraben und in der Richtung Norden über Bühlhof und Eselbach bis Rohrbach gesehen werden.