Mirjam Kirschbaum kennt viele Geschichten. Foto: Verein

Gar viel Wundersames gibt es in dem Ort. Einen Einblick in die Vergangenheit haben die Wanderfreunde bei einer historisch-sportlichen Tour gegeben.

Von einer Prinzessin und Kuttlafressern, einem Kalb ohne Kopf und einem verwunschenen See: Dürrenmettstetten hat viele Geschichten zu bieten.

 

Mirjam Kirschbaum, die frisch gewählte Vorsitzende des örtlichen Wandervereins, begeisterte mit viel Witz und Charme die rund 40 Wanderfreunde, die sich dieser Tage ihrer Tour mit Sagen und Mythen rund um Mettstett angeschlossen hatten.

Der unterirdische Gang

Da war die Rede vom Handwerker, der vom Kirchturm herab 15 Meter in die Tiefe stürzte. Aus Freude, dies ohne größere Schrammen überlebt zu haben, forderte er sein Glück ein zweites Mal heraus – und stürzte vor den Augen der Dorfbewohner in den Tod.

Ein unterirdischer Gang soll die Burg im Dorf mit der Kapelle am Dorfrand verbunden haben. Für junge Leute eine gute Möglichkeit, nachts auszubüxen und ein wenig zu bussieren.

Der mystische See

Vom ehemaligen Kalkwerk, dessen Gleise vom Steinbruch zur Breitne führten, ist die Lore verschwunden und am Butzenstein soll manch einem angetrunkenen Bauern schon mal ein Kalb ohne Kopf begegnet sein.

Zwischen dem Kaltenhof und Mettstett sei eine Prinzessin vom Weg abgekommen und im See gelandet sein. Die Prinzessin sei ertrunken, die Kutsche liege noch immer auf dem Grund des Sees, der vielen noch als gefährlich und mystisch gilt.

Knopf und Kutteln

Und dann war da noch die Geschichte von den Kuttlafressern und die ging so: Im Gasthof Linde bekamen Bauern, die zur Metzelsuppe kamen, eine Einladung zu einem späteren, kostenlosen Kuttelessen.

Ein Metzger und zwei Gipsergesellen aus Bettenhausen, denen diese Gepflogenheit ein Dorn im Auge war, zerschnitten alte Lederhosen und servierten sie bei diesem Anlass mit feiner Soße. Das Ergebnis war unbekömmlich und der Schwindel flog auf, als einer der Gäste einen Knopf in seinen angeblichen Kutteln fand.

Noch heute würde man sich ab und an den Spaß erlauben, jemanden mal einen Knopf in die Kutteln zu schmuggeln, wusste eine Teilnehmerin zu berichten. Die Wanderung fand ihren Abschluss mit Glühwein und Gebäck am Turm – ganz ohne Kutteln.