Die Regale voll, das Obst ist frisch und die junge Familie ist zuversichtlich, dass ihr Lebensmittelgeschäft im Burladinger Stadtkern gut laufen wird. Foto: Rapthel-Kieser

In den Räumen des ehemaligen Discounters NKD, mitten im Burladinger Stadtkern an der Hauptstraße 31, gibt es jetzt ein neues Lebensmittelgeschäft. Eine junge, aus dem Irak stammende Familie, hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt.

Der Ladeninhaber Ahmed Khadhoori ist gelernter Altenpfleger, wohnt in Tübingen und hat inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft. Bereits in Tübingen hatte er vor einiger Zeit ein Lebensmittelgeschäft eröffnet. Dessen Lage, sagt er, sei aber nicht so günstig wie jetzt die in Burladingen.

 

Frequenzbringer ist schon da

Tatsächlich: Mittiger im Stadtkern geht es für einen Laden wie den neuen Omran Market kaum. Drum herum sind einige andere Geschäfte, es gibt die Eisdiele und auch das Rathaus und die Sozialstation.

Vor allem die Josengasse mit ihrem Neubau auf dem Medard-Heim-Gelände liegt dann irgendwann einmal genau schräg gegenüber. Das könnte für das neue Lebensmittelgeschäft dann das sein, was im Einzelhandelsjargon der „Frequenzbringer“ genannt wird – Stammkunden, die immer wieder kommen und für eine gute Basis sorgen.

Ein Frequenzbringer ist sogar schon da: Die türkische Gemeinde Burladingens jedenfalls hat das Geschäft gut angenommen. Da hat sich wohl schnell herum gesprochen, dass der Omran Market vor allem viele Leckereien und gängige Lebensmittel sowie Gewürze, Obst und Gemüse aus dem Nahen Osten anbietet. Aber eben längst nicht nur.

Das Konzept hat auch den Vermieter überzeugt, mit dem er, erzählt Ahmed Khadhoori, sich schnell einig war. Mit dem Zulauf kann der neue Geschäftsinhaber zufrieden sein und er hofft, dass es so bleibt.

So meint er auch, es mit den vielen in Burladingen ansässigen Discountern aufnehmen zu können. Denn die sind ja alle deutlich weiter weg. Er selber, so sagt der Omran-Market-Inhaber, lege vor allem Wert auf Frische und Qualität. Deshalb ist Khadhoori dreimal in der Woche in aller Frühe auf dem Großmarkt in Stuttgart unterwegs, sichtet, prüft, handelt und kauft dann reichlich ein. 

Tatsächlich fallen beim Gang durch die Regalreihen des neuen Ladens nicht nur die Vielfalt und die exotischen Düfte auf, sondern auch, wie picobello sauber es ist. Der freundliche Khadoori scheint leutselig und ist wohl zu Recht stolz auf das, was er zusammen mit seiner Familie, die ihn im Verkauf unterstützt, offerieren kann.

Bürgermeister zu Besuch

Noch ein anderer will seine Freude nicht unterdrücken: Bürgermeister Davide Licht, der demnächst seinen Antrittsbesuch bei dem jungen Familienunternehmen machen will.

„Besser geht es nicht, einen Leerstand beseitigt und ein wirklich tolles Angebot für die Bürger hinzugewonnen, das alle Lebensmittel des täglichen Bedarfs, für viele sogar in fußläufiger Nähe anbietet“, sagt er. Einige seiner Mitarbeiter wären in der Mittagspause schon da gewesen, berichtet er und hätten sich sehr positiv geäußert. Licht appelliert aber auch an die Bürger. Licht erinnert daran, dass alle immer den Nahversorger wollen aber letztlich mit den Füßen abgestimmt wird. Den Worten müssen also Taten folgen. Und Einkäufe.