Der Hasler Chor mit Dirigent Michael Brogle Foto: Wolfgang Grether

Sein 150-jähriges Bestehen feierte der Gesangverein Hasel am Samstag im vollbesetzen Bürgersaal. Befreundete Vereine bereicherten das Programm.

Gemeinsam mit den Männerchören aus Raitbach und Maulburg sowie dem örtlichen Musikverein gestalteten die Jubilare um den Dirigenten Michael Brogle und die Vorsitzende Esther Kreuter einen gelungen musikalischen Abend.

 

Würdigung der Verdienste

Bürgermeister Frank-Michael Littwin würdigte den Verein als kulturelle und gesellschaftliche Bereicherung des Gemeindelebens und damit Teil eines lebenswerten Dorfes. Für den Präsident des Alemannischen Chorverbandes Martin Rümmele steht der Hasler Gesangverein für Zusammenhalt, Offenheit und Begeisterung. „Er hofft auf viele Stimmen, die in die Zukunft singen“, so der Schluss seines Grußes.

Ein Pferd als Startkapital

Sowohl Rümmele als auch Karlfrieder Mattes, Dorfhistoriker und früherer Vorsitzender, erinnerten an die ungewöhnliche Vereinsgründung: Eine Spielgemeinschaft des Dorfes hatte 1874 in Donaueschingen ein Pferd gewonnen. Der Verkaufserlös des edlen Tieres war Startkapital für den Verein, mit dem denn auch direkt ein Harmonium angeschafft wurde. Der Gesang freilich hat in Hasel noch weiter zurückreichende Wurzeln: Schon seit 1722 gab es den Singverein der Kirche. Auch beim früher eigenständigen gemischten Chor waren Auftritte zu bewundern. Letztlich fanden sich alle im Gesangverein zusammen. Aus der reinen Männerdomäne wurde eine Chorgemeinschaft mit weiblichen und männlichen Akteuren.

„Jubiläum“, „Der Dirigent“, „Singen und Musizieren“: Dies waren die Überschriften für die Gedichte von Doris Greiner. In gereimter Form stellte sie das Vereinsleben humorvoll, manchmal auch nachdenklich vor. Dazu ein von ihr geschriebenes Kurztheaterstück das Probenarbeit greifbar machte.

Heiterer Gesang in modernem Gewand, gemischt mit Tradition. Diese Mischung wollte Chorleiter Michael Brogle mit seinen Sängern den Jubiläumsvereins vermitteln: Dazu passte die Stückauswahl mit „Celebration“ und „Lieder sind meine besten Freunde“ – freudig, aber auch mit der gebührenden Melancholie vorgetragen.

Gruß aus der Nachbarschaft

Beim 100. Geburtstag des benachbarten Gesangvereins aus Raitbach im Jahr 1963 hatten die Männer aus Hasel den „Festchoral“ gesungen. Beim 150. Jubiläum in Hasel zogen die Sänger aus Raitbach nun nach: Dirigentin Ines Kiefer ließ ebendieses Lied und auch die „Freude in Ehren“ von Johann Peter Hebel aufführen. dazu ein inbrünstiges „You raise me up“ und als Zugabe ein fröhliches Trinklied, mit dem es in die Schunkelrunde ging. Eine Besonderheit war vom Raitbacher Vorsitzenden Bernd Strittmatter zu erfahren: Der Gesangverein Raitbach ist seit 1963 Ehrenmitglied des Vereins in Hasel. Eine entsprechende Urkunde präsentierte er mit seiner Gratulation.

Das breite Repertoire des Maulburger Männerchors um Dirigentin Elena Saric und Vorsitzendem Dieter Klaus reichte von Howard Carpendales „Hello Again“ über Franz Schuberts „Die Nacht“ bis zu Reinhard Meys „Über den Wolken“. Den Zugaberufen gaben Dirigentin und Sänger gerne nach.

Aktives Dorfleben

Gesang- und Musikverein ergänzen sich auch im Hasler Dorfleben – und so sandten die Musiker um Vorsitzenden Albert Senger im Namen aller Vereine des Dorfes sowie der evangelischen Kirchengemeinde mit „So schön ist Volksmusik hören“ und dem „Der Steigermarsch“ einen musikalischen Geburtstagsgruß. Beim „Bajazzo“ zog es die Sänger vor die Bühne und auch die Gäste stimmten ein. Begeisterung löste die Zugabe aus: Das gemeinsam gesungene „Badnerlied“ beschloss ein abwechslungsreiches und gelungenes Festbankett, das in Erinnerung bleibt.