Grund zum Strahlen haben Dirigent Elias Zuckschwerdt und seine musikalischen Mitstreiter. Foto: Siegfried Kouba

50 Jahre existiert die Gesamtgemeinde Königsfeld. Ein Anlass für die Jugendmusikschule St. Georgen-Furtwangen (JMS), ein Orchesterkonzert zum Jubiläum zu bieten. Die Veranstaltung im Kirchensaal der Herrnhuter Brüdergemeine wurde zur Festlichkeit.

Was passte besser als gute Musik? Die war angesiedelt zwischen frostiger Kälte und herzerfrischender Wärme, zwischen romantischer Dramatik und filmischen Fantasiestreifen.

 

Das Instrumentarium reichte von zarten Geigen bis donnernder großer Trommel. Alle Beiträge waren hörenswert, und unter der besonnenen und präzisen Führung von JMS-Leiter Elias Zuckschwerdt wurden charaktervolle Interpretationen der Arrangements geboten.

Ouvertüre beeindruckt mit Strahlkraft

Schon die „Tragische Ouvertüre“ von Johannes Brahms beeindruckte mit Strahlkraft – ein erschütterndes Pendant zur Akademischen Fest-Ouvertüre. Die Dramatik von Paukenwirbel, über zündende Rhythmik bis hin zu Schicksalsergebenheit wurde deutlich.

Anders war die Empfindung des Ungarischen Tanzes Nummer 5. Temperamentvoll gab es feurige Bewegung. Ungarische und Gypsy-Elemente sowie melodiöse Bögen wurden im raschen Tempo mitgerissen.

Schicksalssinfonie mit vier markanten Eingangstönen

Ein Erlebnis war auch Beethovens „Fünfte“, die Schicksalssinfonie mit ihren vier markanten, straff genommenen Eingangstönen, die im Kopfsatz immer wiederkehrten. Elegant waren nicht nur die geschmeidigen Eingangstöne der Celli zum Andante con moto, sondern beachtenswert waren Fagotteinsätze, strahlende Bläser und einhergehende heroische Gefühle.

Das Violin-Solo übernimmt bei Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ Konzertmeisterin Annalena Bachmann. Foto: Siegfried Kouba

Das Schicksalsmotiv trat im dritten Satz auf und attacca folgte das etwas behäbige Finale. Nach dichterischen Vorlagen gestaltete Antonio Vivaldi seine „Quattro Stagioni“. Arrangeur Stefan Taupe lieferte eigene Titel, die mit Frühligsankunft, Hirtentanz, Sommerhitze, Stürmen, Tanz der Landleute, Jagd und winterlichem Frieren geradezu physisch spürbar wurden.

Konzertmeisterin ist Annalena Bachmann

Als Solistin fungierte Konzertmeisterin Annalena Bachmann mit ihrer Violine, und den Cembalo-Part übernahm Beatrix Scherer.

Beim Orchesterkonzert schildert Bürgermeister Fritz Link die Verbindung zur Jugendmusikschule. Foto: Siegfried Kouba

Schließlich wurde in das Genre Filmmusik gewechselt. Recht kurz war die „Music from Frozen“, moderne, populäre Klänge, die aktuell begeistern und in märchenhaften Aufführungen der „Eiskönigin“ weltweit berühmt sind. Gleiches gilt für Alan Menkens „Aladdin“, das in Form von „Arabische Nächte“ bis „A whole new World“ durch Johnnie Vinson gegossen wurde.

Das Publikum feierte die jungen Akteure mit ihrem Dirigenten, die sich mit der Zugabe „An der schönen blauen Donau“ bedankten.

Viele Schüler erhalten eine musikalische Ausbildung

Eröffnungsrede  
Bürgermeister Fritz Link ging bei seiner Rede zum Jubiläums-Konzert auf 50 Jahre Gesamtgemeinde und die Verbindung zur Jugendmusikschule ein. Seit der Gemeindereform der 1970er-Jahre gehören Buchenberg, Burgberg, Erdmannsweiler, Neuhausen und Weiler zum Hauptort. Ein weiteres Jubiläum wäre eigentlich zu feiern, denn seit 30 Jahren ist Königsfeld Mitträgerin der JMS. Die Weichen hatte der ehemalige Bürgermeister Horst Ziegler gestellt. Bereits 1972 wurde die erste Zweigstelle der JMS in Königsfeld gegründet. Viele Schüler erhielten eine musikalische Ausbildung und erlebten Ensembleerfahrungen. Heraus ragte die Aufführung der „Carmina Burana“, und legendär waren die zahlreichen Konzertreisen ins Ausland. Gemeindeverwaltung und Gemeinderat stehen zur JMS und förderten das Festkonzert, denn die „Menschen brauchen Musik“, und dies seit der Antike. Links Dank galt der JMS und ihrem Team sowie dem Verein „Proludium“. Wie der Bürgermeister dankte JMS-Leiter Elias Zuckschwerdt den Sponsoren und überreichte an den Bürgermeister ein „süßes“ Jubiläums-Geschenk.