Die "Rocking Boats" sind sehr wendig – dadurch wirkt die Fahrt mit ihren unerwarteten Ereignissen extrem realistisch. Foto: Screenshot

Der Europa-Park bekommt eine weitere Wildwasserbahn. Diese wird vom Typ "Rocking Boat" sein, der bereits eine internationale Auszeichnung gewonnen hat. Wann die Besucher mitfahren dürfen, ist aber noch unklar.

Rust - Die Jury der IAAPA, dem Dachverband der Vergnügungspark-Betreiber, ist vom Konzept der neuen Wildwasserbahn schon einmal begeistert. Sie kürte "The Rocking Boat" zum Sieger in der Kategorie "Bestes neues Konzept".

 

Entwickelt hat es die Firma Mack Rides, die parkeigene Achterbahn-Schmiede in Waldkirch. Park-Geschäftsführer Michael Mack hat in einem Radio-Interview bereits angekündigt, dass die Attraktion "irgendwann mal im Park zum Einsatz kommen wird". Wann genau, damit hält man sich aber noch bedeckt. "Dass dieses von Mack Rides entwickelte Fahrgeschäft möglicherweise auch in Rust zum Einsatz kommen wird – dem können wir nicht widersprechen. Genauere Informationen oder Pläne dazu gibt es allerdings derzeit leider noch nicht", erklärt Pressesprecherin Corina Zanger auf Nachfrage der LZ.

Kein Ersatz für die Dschungel-Floßfahrt

Ein Youtube-Video aus dem Jahr 2020, das die Wilderwasserbahn vorstellt, zeigt, was das Besondere an der Attraktion ist: "The Rocking Boat" braucht keine Kanalwände.

Das Boot ist auf der Unterseite mit einem Führungsboot verbunden, bewegt sich auf Unterwasserschienen fort. Damit bekommen die Fahrgäste den Eindruck einer echten Bootsfahrt. Und die kann einige Überraschungen in sich bergen: Denn anders als bei einer "normalen Wildwasser-Achterbahn" sehen die Fahrgäste nicht, wo es hingeht – und die Schienen können laut dem Video in extrem engen Kurven verlegt werden, so dass es für die Bootsinsassen im wahrsten Sinne des Wortes zu unerwarteten Wendungen kommt.

Wie aufregend die Fahrt tatsächlich wird, soll der Fahrgast aber auch ein wenig mitentscheiden können. Über einen Extra-Fahrmotor kann er die Geschwindigkeit und Lage des Boots bestimmen – zumindest streckenweise.

Die Boote sind extrem wendig. Nicht nur können sie sich in alle möglichen Richtungen neigen, sie können auch stehenbleiben oder rückwärts fahren – wodurch die Wildwasserbahn extrem abwechslungsreich gestaltet werden kann. So taucht im Vorstellungsvideo etwa plötzlich eine Wasserschlange auf; Wellenmaschinen außerhalb des Bootes sowie dessen Bewegungen sorgen dafür, dass sich eine solche Begegnung realistisch anfühlt.

Die Technik sei bestens für Themenfahrten geeignet, heißt es auf dem Video. Das scheint auf den ersten Blick perfekt zu passen. Schließlich hat der Europa-Park angekündigt, seine Dschungel-Floßfahrt grundlegend ändern zu wollen. Da liegt doch der Gedanke nahe, dass diese nicht nur thematisch verändert, sondern zugleich auch mit der neuen, ausgezeichneten Technik aus dem Hause Mack Rides ausgestattet wird. Doch dem ist offenbar nicht so. "Nein", heißt es dazu nur kurz und bündig auf die LZ-Anfrage.

"Kroatien" als neuer Themenbereich?

Weitere Spekulationen gibt es auch um die neue Achterbahn, die eventuell ab 2023 kommen soll. Aus dem Ruster Gemeinderat ist bekannt, dass sie eine Schienenlänge von 1600 Metern haben und ein sogenannter "Big Dipper" aus dem Hause Mack Rides sein soll. Dieser ermöglicht aufgrund seiner Wendigkeit Richtungswechsel in einem engen Radius und waghalsige Fahrfiguren. Nun mutmaßt das Internetportal parkerlebnis.de, dass die neue Achterbahn die Schaffung eines neuen Themenbereichs einläuten könnte. So seien etwa im deutschen Markenregister zwei interessante Einträge "in Verbindung mit dem Europa-Park und der verwandten Firma Mack Media" zu finden, deren Namen, "Apparatus OHM" und "Transferator OHM", auf die Elektrotechnik verweisen.

Könnten sie ein Hinweis auf den großen kroatischen Elektroingenieur Nikola Tesla sein? Wird also der Park bald um "Kroatien" reicher? Sogar über das Aussehen der neuen Achterbahn wird spekuliert. Von einer Duell-Achterbahn mit dem Charakter des Wettrennens zwischen Fahrzeugen auf unterschiedlichen Führungsbahnen ist die Rede – eventuell sogar in Form einer Tesla-Spule, mit einer Spirale innen und außen. Doch auf die LZ-Anfrage, ob es sich bei der neuen Achterbahn um eine Duell-Achterbahn handelt, hieß es nur: "Dies können wir nicht bestätigen". Es bleibt also spannend.

Zur neuen Saison, die am 27. März 2022 beginnen soll, wird der Europa-Park die Preise erhöhen, und zwar um zwei Euro für Erwachsene und um 1,50 Euro für Kinder. Bislang kostet ein Tagesticket für Erwachsene (ab zwölf Jahren), je nach Besuchsdatum, 55 bis 60 Euro. Ab März werden es dann 55 bis 62 Euro sein. Kinder ab vier Jahren zahlen dann statt bis zu 52 neu bis zu 53,50 Euro. Im Wasserpark Rulantica bleibt der Grundeintritt jedoch nach aktuellen Kenntnissen unverändert. Auch das Abstellen des Autos auf dem Europa-Park-Parkplatz wird nicht teurer werden. "Wir gehen derzeit von einer Parkgebühr von sieben Euro für 2022 aus", sagt Park-Sprecherin Zanger auf Anfrage der Lahrer Zeitung.