Wird es einen neuen Mäskle-Weltrekord geben? Gerold Weschenmoser will es jedenfalls noch einmal wissen und seinen alten Weltrekord überbieten.
Seit 1996 ist Gerold Weschenmoser als Miniaturmaskensammler unangefochtener Guinness-Buch-Weltrekordhalter. So lange gibt es auch sein Mäsklemuseum in Bierlingen.
Die ehemalige Scheuer eines Bauernhauses ist inzwischen vom Boden bis zur Decke vollgestopft mit Mini-Masken, die zwar hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, einen Bezug zur Fasnet haben. Längst ist es auch keine europäische Sammlung mehr. Weschenmoser hat in seinem Museum Miniaturmasken aus aller Welt.
Weltrekord liegt aktuell bei 5635 Miniaturmasken
„Die Japaner sind dort hinten“, sagt er. Es sind zwei: Die eine Maske hat ein Schildkrötengesicht, die andere stellt einen Feuerwehrmann dar. Die Sammlung ist systematisch nach Regionen geordnet. Weschenmoser muss daher nicht lange suchen. Dennoch ist das Zählen fürs Guinness-Buch alles andere als eine einfache Aufgabe, zumal nichts doppelt gewertet werden darf.
Der offizielle Weltrekord steht bei 5635 Exponaten. Zum Vergleich: 1996 waren es 1787 Miniaturmasken für den ersten Eintrag ins Guinness-Buch. Danach hat der Bierlinger also nochmals kräftig zugelegt. Das hing aber auch damit zusammen, dass er die Sammlung auf die ganze Welt ausgedehnt hat. Oder besser gesagt, erweitern musste. Das sei inzwischen eine Voraussetzung, es gehe schließlich um einen Weltrekord, erklärt Weschenmoser.
6000er-Marke zu knacken ist das Ziel
Sein Museum ist nach wie vor für interessierte Besucher geöffnet. Das wollte die Guinness-Zentrale in London im Januar per E-Mail bestätigt wissen. Jetzt, so Weschenmoser, „läuft der neue Weltrekordversuch“, und zwar für das Jahr 2026.
Geliebäugelt hat er damit schon seit einiger Zeit. Die 6000er-Marke zu knacken, wäre sein Wunschziel. Ob er es erreicht, da ist er sich nicht sicher. Das Problem sei, dass es nicht mehr so viele kleine Masken gebe. Weschenmoser bedauert das, aber nicht nur wegen seines Weltrekordversuchs. Er sieht auch, dass ein Stück ursprüngliche Fasnet wegfällt.
Einst in großer Zahl hergestellt
Früher gab es die Narrenmäskle beim Eintritt zu den Fasnetsumzügen. Daher wurden sie in großer Zahl hergestellt. Sie kosteten ein bis zwei Mark und mussten gut sichtbar um den Hals gehängt werden.
Diese Mini-Nachbildungen zeigen, wie vielfältig die Fasnet sein kann. Im Bierlinger Museum bekommt man einen Eindruck davon. Weil nicht mehr so viel zu holen ist, hat Gerold Weschenmoser Masken auch in Miniatur nachschnitzen lassen. Das hat ihn viel Geld gekostet.
Seine erste Miniaturmaske war der „Saubloder-Hans“ aus seiner Heimatstadt Vöhrenbach im Südschwarzwald. Seine Mutter Hilde hatte sie ihm 1957 geschenkt und damit die Sammelpassion geweckt. Von ihr habe er auch die Begeisterung für die Fasnet geerbt, so Weschenmoser. Nachgelassen hat seine Leidenschaft bis heute nicht.
Die neue Ausbeute kann sich sehen lassen
Jetzt hat er tatsächlich noch einige Sammelstücke auftreiben können. „Es sind tolle Masken“, findet er und nimmt eine davon in die Hand. „Die ist 1981 gemacht worden – eine Hexe. Sie habe ich noch nicht“, ist er sich sicher. Weschenmoser weiß ganz genau, was er in seinem Museum bereits hat. Mit zu den Neuerwerbungen gehören Teufelsdarstellungen, urige Gesichter und Tierabbildungen. Auf eine Holztafel geklebt hat er wunderbar farbige Miniaturmasken aus Sri Lanka, Mexiko, Ecuador, Bolivien und Nicaragua – sie alle sind ebenfalls neu dazu gekommen. Die diesjährige Ausbeute kann sich sehen lassen.
Für den Guinness-Buch-Eintrag sind Regeln zu beachten, alles muss auch rechtens sein. Es wird dreimal gezählt, zweimal muss das gleiche Ergebnis herauskommen. „Ich glaube, ich habe gute Chancen“, ist Weschenmoser zuversichtlich, dass er erneut einen Weltrekord aufstellen kann. Das würde dann aber sein letzter sein, fügt er hinzu.