In einem offenen Brief fordert die CDU Horb volle Transparenz von Landrat und der KLF-Geschäftsführung – und warnt vor vorschnellen Schritten ohne wirtschaftliche Gesamtanalyse.
Die geplante Schließung der geriatrischen Rehabilitation in Horb stößt weiter auf scharfe Kritik. In einem offenen Brief an Landrat Klaus-Michael Rückert, den Kreistag sowie weitere politische Vertreter fordert der CDU-Stadtverband Horb einen sofortigen Stopp vorschneller Entscheidungen – und pocht auf vollständige Transparenz.
„Dass die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH (KLF) diesen Schritt, ohne die Faktenlage im Detail zu offenbaren und zu würdigen, einfach Kraft Amtes durchsetzen wollen, wirft nicht wenige Fragen auf“, heißt es in dem Schreiben von CDU-Stadtverbandsvorsitzendem Stefan Merkle.
„Reha darf nicht Bauernopfer werden“
Die geplante Maßnahme stehe im Zusammenhang mit der prekären finanziellen Lage der KLF – dennoch dürfe die geriatrische Reha nicht zum Bauernopfer werden. Die CDU fordert: „Bevor ein kluger Unternehmer eine Abteilung mit verhältnismäßig geringem anteiligem Zuschuss schließt, sollte er doch als anständiger Kaufmann erstmal prüfen, warum die Defizite vorhanden sind.“
Auch die gesellschaftliche Bedeutung der Einrichtung wird betont: „Eine geriatrische Reha ist eine Einrichtung für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger. Und daher ist sie auch eine der wichtigsten künftigen Institutionen in unserer zunehmend alternden Gesellschaft.“
CDU fordert sachliche Diskussion
Die CDU-Fraktion im Horber Gemeinderat hat beantragt, dass die KLF-Geschäftsführung zur nächsten Gemeinderatssitzung im Juni eingeladen wird, um dort die wirtschaftliche Situation sowie mögliche Alternativen darzustellen. Ziel sei eine sachliche, offene Diskussion – ohne parteipolitische Scheuklappen.
Michael Keßler, CDU-Fraktionsvorsitzender und OB-Kandidat, erklärt: „Gesundheitseinrichtungen sind nicht nur ein Entscheidungsgrund im kommunalen Wettbewerb für den Zuzug weiterer Ärzte, sondern sie sind auch ein entscheidender Standortfaktor für die hiesigen Unternehmen im Ringen um Fachkräfte bei deren Berufs- und Arbeitgeberwahl. Ich werde mich daher mit allen Mitteln für den Erhalt der geriatrischen Reha in Horb inmitten unserer Stadt und Gesellschaft einsetzen.“
Der Brief beinhaltet auch einen klaren Appell an die Kreisräte: „Wir appellieren an den Kreistag zum Handeln mit wirtschaftlicher Vernunft, aber fordern diesen zu einer ergebnisoffenen Diskussion auf.“