Gegen die vier Jugendlichen werde ermittelt, verkündet Innenminister Thomas Strobl dem Gremium. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Bernd Elmenthaler/IMAGO/Bernd Elmenthaler

Vier junge Leute sollen einen Anschlag geplant haben. Sie stammen aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Die Pläne sind früh aufgeflogen.

Im Fall der vier an Ostern verhafteten Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, die sich im Internet über einen islamistischen Anschlag mit Bomben informiert haben, ist Stuttgart nur in der frühen Phase als mögliches Ziel genannt worden. In späteren Phasen habe die Landeshauptstadt allerdings keine Rolle mehr gespielt, wie der Präsident des Landeskriminalamts, Andreas Stenger laut Mitteilung des Landtags vom Donnerstag in einer nicht öffentlichen Sitzung des Innenausschusses erläuterte. Der Fokus für mögliche Terroranschläge habe auf Nordrhein-Westfalen gelegen.

Gegen die vier jungen Leute, darunter ein 16-Jähriger aus Ostfildern, wird wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie Mord und Totschlag ermittelt, berichtete Innenminister Thomas Strobl (CDU) laut Mitteilung dem Gremium. Bei der Durchsuchung seiner Räumlichkeiten in Ostfildern seien Gegenstände sichergestellt worden, vor allem elektronische Geräte wie Handys. Waffen seien – anders als bei den Jugendlichen in NRW - bei der Durchsuchung nicht gefunden worden. Stenger habe auf Nachfrage von Abgeordneten ausgeführt, dass derzeit Gegenstand von Ermittlungen sei, ob der Jugendliche aus dem Südwesten bereits im Vorfeld auffällig gewesen sei. Nach derzeitigem Stand sei dies nicht der Fall gewesen. 

Aus einem vertraulichen Bericht des Düsseldorfer Innenministeriums an den dortigen Landtag ging hervor, dass sich die Jugendlichen dann aber mehr auf einen Anschlag mit Brandsätzen und Messern konzentriert haben sollen. Bei Auswertungen der Handys der Minderjährigen seien unter anderem auch Anleitungen zur Herstellung von Sprengstoff gefunden worden, die aus einem Forum heruntergeladen worden seien, hatte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums auf Anfrage in Düsseldorf erklärt. Hinweise auf ernsthafte Vorbereitungen eines Bombenanschlags - etwa entsprechende Bauteile - wurden hingegen nicht gefunden. 

Kein konkreter Anschlagsplan oder Ort bekannt

Bei den Festgenommenen handelt es sich nach früheren Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministers Herbert Reul (CDU) um eine 15-Jährige aus Düsseldorf, einen 15-Jährigen aus Lippstadt, eine 16-Jährige aus Iserlohn und einen 16-Jährigen aus Baden-Württemberg. Einen konkreten Anschlagsplan mit Zeit und Ort hat es Sicherheitskreisen zufolge nicht gegeben. Für den Fall des 16-Jährigen ist die Staatsanwaltschaft Stuttgart zuständig. Der junge Mann sitzt weiterhin in Untersuchungshaft.