Rings um das frühere Autohaus Hils tut sich etwas. Foto: Wegner

Jetzt geht es plötzlich doch, nachdem die Stadt das bislang so nicht wollte: Der Bereich des früheren Autohauses Hils in Sulgen wird in einem eigenen Bebauungsplan bearbeitet.

Schramberg - Bereits seit Jahren war klar: Ganz einfach wird die Bearbeitung des Bebauungsplans Änderung Aichhalder Straße – im Gehrn – Bundesstraße 462 nicht. Und dies bremste bislang auch die seit Jahren vom Discounter Aldi gewünschte Ansiedlung in Sulgen. Der damalige Oberbürgermeister Thomas Herzog hatte bei früheren Anfragen darauf verwiesen, dass es nicht möglich sei, für das Hils-Gelände einen eigenen Bebauungsplan zu erstellen und dies auch damit begründet, dass es eine Kommune nicht vermitteln könne, allein für das Vorhaben eines Einzelnen Geld aufzuwenden.

So zeigt sich auch der frühere Eigentümer des Geländes Gordon Hils verwundert über die jetzige Veränderung. Als die Vertreter von Aldi und er 2016 bei der Stadt Plan vorgestellt hätten, so erinnert er sich, sei damals von einem Baurecht für das darauffolgende Jahr gesprochen worden. Die jetzt geplante Abtrennung sei auch von den Vertretern des Käufers und ihm angesprochen worden, so Hils. Damals allerdings, habe es geheißen, dass sich durch eine Aufspaltung der Zeithorizont verlängere, der erforderlich sei, um ein Baurecht zu schaffen.

Viele Abhängigkeiten

Jetzt allerdings soll doch ein separates Bebauungsplan-Verfahren in Gang gebracht werden. Denn im Verlauf habe sich gezeigt, so steht es in einer Vorlage an den Ausschuss für Umwelt und Technik, der heute tagt, "dass der äußerst weitgefasste Geltungsbereich des Bebauungsplans mit circa 28 Hektar eine Vielzahl von umfangreichen Abhängigkeiten innerhalb des Plangebiets nach sich zieht". So nehme etwa eine zeitaufwendige Bearbeitung "von immissionsschutzrechtlichen und planerischen Belangen einer großen gewerblichen Entwicklung" – gemeint ist die Firma Trumpf Laser – erheblichen Einfluss auf die gesamte Weiterbearbeitung und Fertigstellung des Verfahrens. Im Gegenzug seien andere Entwicklungen im Plangebiet mit geringeren und weniger zeitintensiven Fragestellungen davon abhängig, dass alle komplexen Belange zeitnah abgeschlossen werden könnten. "Die stetige und dynamische Weiterentwicklung von Unternehmensplanungen und die damit verbundene Schaffung neuer Rahmenbedignungen verstärkte diesen Effekt in den vergangenen Monaten zunehmend", schreibt Stadtplaner Bent Liebrich in der Vorlage. So hätten etwa die schalltechnische Untersuchung, der Umweltbericht und die Erschließungs- sowie Grünordnungsplanung für Einzelvorhaben mehrmals überarbeitet werden müssen. Dies betreffe auch den Ausgleichsbedarf im Natur- und Artenschutz, was schlussendlich zu einem zeitlichen Verzug "für alle relevanten Entwicklungsflächen" führe.

Unterschiedliche Vorhaben

Die geplanten, aber sehr unterschiedlichen Entwicklungen im Gebiet benötigten aber laut Liebrich nicht alle einer Aktualisierung der bisher ausgearbeiteten Unterlagen. Für diese Flächen – das betrifft in erster Linie der Bereich des bisherigen Autohauses – bei dem die planerischen Randbedingungen "seit mehreren Monaten geklärt" seien. Dort sei lediglich noch eine Weiterbearbeitung des Verfahrens erforderlich.

So schlägt die Stadtverwaltung jetzt vor, den geplanten Aldi-Markt an der Schramberger Straße aus dem Aufstellungsbeschluss des Gesamtbebauungsplans herauszunehmen und ein separates Verfahren zu beginnen. Dieser Schritt sei vor der öffentlichen Auslegung rechtlich noch möglich – ohne die bisher erfolgten Verfahrensschritte wiederholen zu müssen.

Durch dieses Vorgehen könnte das für den Bau eines neuen Aldis notwendige Planungs- und Baurecht "bedarfs- und zeitgerecht" bereitgestellt werden. Dieser Vorschlag entspreche auch der im vergangenen Herbst vorgestellten Optimierung innerhalb der Stadtentwicklung. Die Beschlussfassung über die Aufstellung dann beider Verfahren – für das Hauptgebiet und das Hilsgelände – soll in einer der nächsten Sitzungen erfolgen.