Bei dem zweiten Massengentest im Mordfall Bögerl haben 282 Männer ihre Proben abgegeben. Geladen waren rund 500. Foto: dpa

500 Männer waren zu einem neuen Gentest im Mordfall Bögerl aufgerufen, beteiligt haben sich allerdings lediglich 282. Damit ist der zweite Massengentest beendet.

500 Männer waren zu einem neuen Gentest im Mordfall Bögerl aufgerufen, beteiligt haben sich allerdings lediglich 282. Damit ist der zweite Massengentest beendet.

Giengen an der Brenz - Die Polizei hat rund 500 Männer zu einem neuen DNA-Gentest im Mordfall Bögerl aufgerufen, beteiligt haben sich aber weit weniger. 282 Männer gaben in Giengen an der Brenz (Kreis Heidenheim) bis Samstagmittag freiwillig Speichelproben ab, wie der Polizeiführer vom Dienst, Hagen Guderlei, sagte. Damit haben die Ermittler einen zweiten Massengentest beendet. Aufgerufen, an der dreitägigen Aktion teilzunehmen, waren rund 500 Männern im Alter zwischen 21 und 68 Jahren.

Die Frau des früheren Heidenheimer Sparkassenchefs, Thomas Bögerl, war vor mehr als vier Jahren entführt worden. Eine Lösegeld-Übergabe scheiterte. Anfang Juni 2010 fand ein Spaziergänger die verweste Leiche der 54-Jährigen an einem Waldrand bei Heidenheim. Bögerl war erstochen worden. Die Suche nach dem Täter verlief bisher erfolglos.

Vor einem halben Jahr hatten an einem ersten Massengentest in Neresheim (Ostalbkreis), 20 Kilometer von Giengen an der Brenz entfernt, rund 3300 Männer teilgenommen. Auch damals gaben etwa 100 Aufgerufene keine DNA-Probe ab.

Wie mit den Männern verfahren wird, die nicht zur Speichelabgabe gekommen sind, muss laut Guderlei die zuständige Sonderkommission entscheiden. Zu prüfen sei, ob diese per Gerichtsentscheid zur Abgabe ihrer DNA-Proben gezwungen werden können.

Die DNA-Analyse ist für Ermittler eine der modernsten und erfolgreichsten Instrumente zur Aufklärung von Verbrechen. Bei Massentests wird einer großen Zahl von Menschen mit einem Wattestäbchen Speichel im Mund entnommen. Im Labor werden Teile der menschlichen Erbsubstanz Desoxyribonukleinsäure (DNA) aus dem Speichel mit den genetischen Spuren vom Tatort verglichen. Für eine DNA-Analyse genügen schon geringste Spuren - etwa Hautschuppen, Haare, Sperma, Schweiß oder Speichelreste. Den sogenannten genetischen Fingerabdruck eines Menschen können Experten auch Jahrzehnte nach der Tat abgleichen.