Jonas Müller zeigt auf seine Medaille. Nach 2:31:42 Stunden kam der Läufer der Roadrunners Südbaden beim London-Marathon ins Ziel. Foto: Roadrunners Südbaden

Marathon: Athlet aus Gengenbach erzielt persönliche Bestzeit in London / 40 000 Läufer am Start

Beim größten Lauf-Event seit Beginn der Pandemie hat Jonas Müller von den Roadrunners Südbaden eine neue persönliche Bestzeit aufgestellt. In London ging er zusammen mit 40 000 Teilnehmern beim Marathon an den Start.

Unter den Läufern in London waren auch ungefähr 500 deutsche Starter, die in der größten Stadt Europas ihr Bestes geben wollten. Wie die Roadrunners mitteilen, landete Müller unter allen deutschen Teilnehmern auf dem vierten Platz.

Nach einer intensiven Vorbereitung war die Vorfreude auf das Mega-Laufevent bei Müller groß. "Endlich kann ich wieder so Marathon laufen, wie es sein sollte. Meine letzten beiden Marathons waren besondere Läufe, die ich mit meinen beiden bislang schnellsten Marathonzeiten beenden konnte. Nichtsdestotrotz haben die vielen Zuschauer, die man von großen Marathons kennt, gefehlt", so der Roadrunner zwei Tage vor dem Rennen.

Natalie Wangler startet am Vortag

Mit dem London-Marathon im Hinterkopf war Müller seit Anfang August bei mehreren Läufen über fünf und vor allem zehn Kilometer an den Start gegangen. Gestärkt durch seine durchweg starken Leistungen reiste er mit Rückenwind zum London-Marathon an. Während Teamkollegin Natalie Wangler am Tag vor dem Marathon beim "Londoner Beckton Parkrun" auf einer anspruchsvollen Strecke, die zu beachtlichen Teilen einem Crosslauf glich, die fünf Kilometer in 19:22 Minuten lief und somit nicht nur als erste Frau, sondern auch auf Gesamtplatz zwei ins Ziel kam, nutzte Müller den Morgen des Vortags für ein lockeres Einlaufen. Ernst wurde es tags drauf als Müller gemeinsam mit den weiteren Startern kurz nach 9.30 Uhr im Stadtteil Greenwich auf die legendäre Londoner Marathonstrecke geschickt wurde.

Die Temperaturen lagen zu diesem Zeitpunkt bei rund elf Grad Celsius, stiegen aber ab 11 Uhr nach und nach an, sodass die letzten Kilometer bei spürbar wärmeren Bedingungen zu laufen waren, als es zwei Stunden zuvor noch der Fall gewesen war. Ähnlich entwickelte sich auch der Wind. Dieser war von Beginn an zu spüren und nahm immer weiter an Fahrt auf, sodass die letzten zehn Kilometer für alle Teilnehmer auch zum Kampf gegen den Wind wurden.

Top 100 nur um ein paar Plätze verpasst

Trotzdem ließ sich Müller, der nach 1:15:12 Stunden rund einen Kilometer nach dem Überqueren der weltbekannten Tower Bridge die Halbmarathonmarke passierte, nicht aus der Ruhe bringen. Mit vollem Einsatz lief er in der Folge dem London Eye sowie dem Big Ben, die beide nach gut 40 Kilometern warteten, entgegen.

Auf den finalen Abschnitt ging es am St. James’s Park entlang in Richtung des Buckingham Palasts. Als dieser und gleichzeitig die Zielgerade auf der Prachtstraße "The Mall" erreicht war, war Müller die neue persönliche Bestzeit nicht mehr zu nehmen.

Wenige Meter hinter der ehemaligen New-York-City-Marathon-Siegerin Shalane Flanagan aus den USA beendete er nach 2:31:42 Stunden das Rennen. Damit blieb er über einer halbe Minute unter seiner Zielzeit beim Dresdner Elite-Marathon 2020, den er damals souverän gewann und so für einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte der Roadrunners Südbaden aus Gengenbach sorgte. Die Top 100 verpasste Müller mit Platz 115 in London nur denkbar knapp.