Bei Weil der Stadt hat ein Wolf ein Reh gerissen. Foto: © Thorsten Spoerlein - stock.adobe

War es ein Wolf, der Mitte März in der Nähe von Weil der Stadt ein Reh gerissen hat? Dieser anfängliche Verdacht hat sich inzwischen bestätigt.

Mitte März wurde laut einer Mitteilung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg ein totes Reh auf dem Gemeindegebiet von Weil der Stadt gefunden und gemeldet.

Die genetische Untersuchung der Abstrichprobe am Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik habe einen Wolf mit dem Haplotyp HW02 als Verursacher nachgewiesen. Unklar bleibt demnach laut Ministerium, ob es sich bei dem Tier um den Wolfsrüden GW852m handelt, der seit längerer Zeit sein Territorium im Nordschwarzwald hat, oder um ein anderes Exemplar.

Weil der Stadt liegt außerhalb des Fördergebiets Wolfsprävention Schwarzwald, in dem sich drei männliche Wölfe dauerhaft niedergelassen haben. Die Nutztierverbände sowie die Wildtierbeauftragten der Region wurden laut Ministerium über den Fall im Kreis Böblingen informiert. Eventuelle Beobachtungen mit Verdacht auf Wolf sollten jedenfalls umgehend der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg gemeldet werden per Mail an info@wildtiermonitoring.de.

Seit einigen Jahren bereits ist GW852m im Schwarzwald unterwegs. Das erste Mal auffällig wurde er in der Region, als er im November 2017 drei Schafe eines Hobbyschäfers bei Bad Wildbad riss. Deutschland- und europaweit kam er dann in die Schlagzeilen, als er in der Nacht auf den 30. April 2018 eine ganze Schafherde attackierte. Bei diesem Angriff starben 44 Schafe.

Bild aufgenommen – Echtheit noch nicht bestätigt

Das sorgte für einen großen Aufschrei bei Züchtern und in der Bevölkerung – Forderungen nach einem Abschuss wurden laut. Resultierend aus diesem Angriff wurde das Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald eingerichtet. Das umfasst den gesamten Naturraum Schwarzwald. Es hat eine Größe von etwa 8800 Quadratkilometern.

In diesem Gebiet werden Schutzmaßnahmen gefördert, die einen Wolfsangriff verhindern sollen. Dazu zählen unter anderem wolfssichere Zäune oder Herdenschutzhunde.

Unterdessen kursiert in den sozialen Medien eine Bild zu dem bestätigten Wolfsriss bei Weil der Stadt, das vom Fahrersitz eines Autos aus auf der Bundesstraße 295 zwischen Weil der Stadt und Simmozheim aufgenommen worden sein soll. Darauf ist rechts neben der Fahrbahnbegrenzung ein wolfsähnlicher Vierbeiner von hinten zu sehen.

Ob es sich dabei wirklich um ein Tier der Gattung handelt oder womöglich um einen Goldschakal, ob das Motiv echt ist und wer die Aufnahme gemacht hat, ist bislang nicht hinreichend bestätigt.