Der Generationentreff Lebenswert war mal wieder mit neuen Ideen aktiv. Uwe Spille entwickelte für den Verein das Theaterstück "Das Meer der Generationen" – jetzt war Premiere.
Bad Dürrheim - Angelika Strittmatter fragte bei dem in der Region bekannten Kleinkünstler Uwe Spille an, ob er ein Stück über die Generationen entwickeln könne. So kam es zu einer Uraufführung in Bad Dürrheim im Weinbrennersaal, bei der 50 Interessierte wissen wollten, wie wird mit diesem schwierigen Thema umgegangen.
Für Spille stellten sich einige Fragen: Was sind Generationen? Wie können sie definiert werden und was hält die Generationen zusammen, was ist ihnen gemeinsam? Die Beschäftigung mit Generationen entwickelte sich für Spille mehr und mehr zu einem Meer an Generationen.
Geschickt nutzte der Autor seine eigene Generation, die Babyboomer von 1946 bis 1964. So wurde die Uraufführung zu einem üppigen Erinnerungsfest für die Anwesenden. Eingebracht hat der Autor die damals gängige Musik, politische und persönliche Ereignisse, die allen Anwesenden präsent waren. Es waren Aha-Erlebnisse, wenn Spille Conny Froboess mit "Die Liebe ist ein seltsames Spiel" anstimmte. Das Publikum machte spontan mit.
Premiere mit Schuss Selbstironie
Eine Premiere mit einem Schuss Selbstironie war auch das Lied "Wo sind all die Jahre geblieben? Die Schönheit, die Jugend, der Mut und die Kraft haben die Jahre hinweggerafft." Selber geprägt von den 68er und deren Musik ließ Spille vom rosaroten Panther bis Enterprise die damaligen Fernsehserien aufleben. Manches heutige Ereignis scheint sich zu wiederholen der Benzinpreisschock, der autofreie Sonntag. Es war eine friedensbewegte Generation, die damals auch wegen dem Waldsterben unterwegs war. So fand Spille den Übergang zu den verschiedenen Generationen ob X,Y oder auch Z, wie sie im Soziologendeutsch genannt werden.
Die einzelnen Sequenzen umrahmte der Entertainer mit selbstkomponierten und gedichteten Liedtexten. Erkenntnisreich war für das Publikum heutige Helikopter-Eltern, die mit Hilfe modernster Technik ihrem Baby beim Aufwachsen zusehen. Es sind gemeinsame Welten. Doch was verbindet die Junge Generation mit den Alten? Ist es die Zeit, die den Alten davonrennt und den Jungen nicht schnell genug ist? Die Unbeständigkeit als Gemeinsamkeit aller wird philosophisch beschwört. Selbstironisch, gelassen denkt Spille nach. Singend gibt er seinem Publikum mit: "Das Leben hat es gut gemeint mit mir, deshalb fühle ich mich so wunderbar." Eine gelungene Premiere zu einem "sperrigen Thema" wie Angelika Strittmatter abschließend sagte und so empfand auch das Publikum, das sich anschließend noch lange bei einem Umtrunk unterhielt.