Seit 2019 arbeiten Oberschopfheims Abteilungskommandant Mathias Holzenthaler (rechts) und sein Stellvertreter Jan Jägerbauer im Team. Nun werde Jägerbauer zunächst die kommissarische Abteilungsleitung übernehmen. Foto: Archivfoto: Bohnert-Seidel

Feuerwehr: Abteilung ist nach Rücktritt von Mathias Holzenthaler führungslos

"Schweren Herzens aber nach reiflicher Überlegung" hat der Abteilungskommandant von Oberschopfheim Mathias Holzenthaler seine Entscheidung gefällt: Er ist von seinem Amt zurückgetreten.

Oberschopfheim - "In der Feuerwehr stehen Veränderungen an, die sich nicht mehr mit meinen persönlichen Grundsätzen vereinbaren lassen. Selbstverständlich bleibe ich der Feuerwehr treu. Künftig werde ich ins zweite Glied zurücktreten und jüngeren Kameraden in dieser spannenden Zeit den Vortritt lassen", begründet Mathias Holzenthaler seinen Rücktritt gegenüber der Lahrer Zeitung. Die Entscheidung habe er schweren Herzens und nach reiflicher Überlegung getroffen. Über die Veränderungen selbst wollte sich Holzenthaler nicht äußern. Nach dem Statut würde sein Stellvertreter Jan Jägerbauer die kommissarische Abteilungsleitung übernehmen. Die Entscheidung darüber steht noch aus.

Holzenthaler legt in der Mitte seiner dritten Amtsperiode sein Amt nieder. "12,5 Jahre war er Abteilungskommandant und hat sich in diesen Jahren mehr als verdient gemacht", betonte Ortsvorsteher Michael Jäckle gegenüber der LZ. Er und stehe voll und ganz hinter Holzenthaler, der sich in den vergangenen Jahren "mit Herzblut und Fachwissen für die Entwicklung der Abteilung eingesetzt hat". Für Bürgermeister Erik Weide sei dieser Rücktritt sehr überraschend gekommen. Er respektiere die Entscheidung, hätte sich jedoch etwas Vorlaufzeit gewünscht. Wie es weitergehen wird mit der Abteilungsleitung in Oberschopfheim werde sich noch klären. "Sicherheitstechnische Mängel wird es nicht geben", versicherte Weide auf Nachfrage. Gemeinsam mit Ortsvorsteher Jäckle beabsichtige Weide die Entwicklung in Oberschopfheim positiv zu begleiten.

Angeklungen sind bereits in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats gewisse Ungereimtheiten gegenüber der neuen Alarmausrückeordnung AAO, die bereits am 9. November, gelten soll. Mit dieser Ausrückeordnung wird eine neue Führungsstruktur innerhalb der gesamten Feuerwehr vorgegeben. In diesem Zusammenhang soll auch ein neues Einsatzfahrzeug für den Einsatzführungsdienst beschafft werden. Mit dem Fahrzeug werde der jeweilige diensthabende Zugführer, das Fahrzeug übernehmen und damit auch zur Arbeit fahren. Trifft er im Ernstfall am Einsatzort ein, übernehme er die gesamte Führung des Einsatzes. Grundvoraussetzung hierfür sei der Ausbildungsgrad Zugführer. Aktuell verfüge die Gesamtwehr über 25 Zugführer. Der Gemeinderat bewilligte mehrheitlich 35 000 Euro zur Beschaffung eines Fahrzeuges nach Bedarf. Demnach wird nach der Ausrückeordnung der Einsatz vergleichbar einem Schichtbetrieb geführt, erläuterte Martin Althauser (FW) in der Sitzung des Rats auf Nachfrage von Jäckle. So werde sich die Einsatzleitung "kunterbunt" durch die Ortsteile mischen.