In den Hengstetter Kitas wurden viele Laternen gebastelt. Foto: FAZ

Familienzentrum und evangelische Kirchengemeinde bringen Menschen trotz Corona-Einschränkungen zusammen.

Althengstett - Corona wirbelt den Alltag weiter gehörig durcheinander. Die erneute Ausbreitung des Virus hat nicht nur wirtschaftliche Folgen, sondern vor allem Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben. Distanzwahren anstatt Kontaktpflege ist angesagt. Wie man in diesen Zeiten trotzdem zusammenstehen kann, zeigt die Aktion "Althengstett leuchtet".

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Fleckenfeste mussten und müssen dieses und wohl auch nächstes Jahr abgesagt werden, das Hengstetter Hallenbad ist geschlossen, das Vereinsleben liegt darnieder, der Neujahrsempfang der Gemeinde ist schon abgesagt und liebgewonnene Aktionen wie der Martinsumzug sind derzeit undenkbar.

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Gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde Althengstett – speziell mit dem Team der "Regenbogenkirche" – möchte das Althengstetter Familienzentrum (FAZ) zusammen mit den Bürgern sowie Familien den Ort erhellen und in diesen Zeiten zusammen stehen. Alle Einwohner der Gäugemeinde sind dazu eingeladen, die drei Teilorte leuchten zu lassen.

Martinsumzug bekommt quasi ein neues Gesicht

Den beliebten Martinsumzug, der unter Pandemiebedingungen nicht stattfinden kann, ersatzlos zu streichen, war für die Beteiligten keine Option. Deshalb soll die Veranstaltung in diesem besonderen Jahr quasi ein neues Gesicht bekommen. "Unter dem Motto ›Althengstett leuchtet‹ laden wir Bürger und Familien dazu ein, mit Abstand, aber doch gemeinsam, in der herbstlichen Zeit Laternenlichter erstrahlen zu lassen. Parallel dazu wird es kleinere Aktionen und Überraschungen noch bis zum 11. November geben", heißt es in einer Mitteilung des FAZ.

In den Kindertagesstätten haben die Jungen und Mädchen gemeinsam mit den Erziehern Laternen gestaltet. Das Hauptmotiv auf den kleinen Kunstwerken: Häuser, die symbolisieren, dass man gemeinsam zu Hause und dennoch verbunden ist. In jeder Kitagruppe wurde eine Laterne mehr gebastelt. Diese wird am 11. November auf die Reise gehen. Die Jungen und Mädchen überlegen, wem sie eine Freude machen und mit wem sie ihr Laternenlicht teilen möchten. Sie machen einen Ausflug und übergeben die kleine Leuchte innerhalb des Ortsteiles.

Am Donnerstag bekamen die Familien ein Liedblatt mit Laternenliedern als Anregung, auch einmal zu Hause zu singen. "Lassen Sie es sich von den Kindern vorsingen oder teilen Sie es per Whatsapp mit der Familie in nah und fern", heißt es in der Mitteilung weiter. Einen Tag später werden die Laternen mit nach Hause gegeben. "Machen Sie doch einen Laternenspaziergang mit Ihrer Familie am Wochenende und lassen Sie das Licht in die Welt leuchten. Ein Kinderpunsch könnte unterwegs den Spaziergang versüßen", lautet ein Tipp des FAZ.

Geschichte in Bildern rund um die Kirche

Eine Aktion, die alle Menschen in den drei Teilorten verbinden soll, ist für Sonntag, 8. November, geplant. An diesem Tag hätte eigentlich der Martinsumzug angestanden. Die Althengstetter, Neuhengstetter und Ottenbronner sollen ab Einbruch der Dämmerung Laternen anzünden und diese im Fenster, im Garten, im Eingangsbereich oder zur Straßenseite hin aufstellen. Das Motto der Aktion geht auf ein Zitat der Schriftstellerin Laura Malina Seiler zurück: "Wenn jeder einzelne von uns sein Licht leuchten lässt, wird die ganze Welt erstrahlen".

Bis zum 11. November finden Passanten um die Markuskirche herum die Geschichte von Sankt Martin in Bildern aufgestellt. "Besuchen Sie die Ausstellung, schauen Sie die Bilder an, lesen Sie gemeinsam die Texte oder lassen Sie Ihr Schulkind vorlesen. Wir bitten Sie insbesondere bei dieser Aktion, die Abstandsregeln und die Regelungen der aktuellen Coronaverordnung einzuhalten", betont das FAZ.