Gemeinsam möchten die beiden Teams die verwaiste Bäckerei-Filiale als öffentliches Wohnzimmer für alle Generationen einrichten. Foto: Fahrland

In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats stellte die Vorsitzende Daniela Seitz den Verein "Gemeinsam für Boll" und die gemeinschaftlichen Ziele mit dem Organisationsteam vom "Offenen Wohnzimmer" vor.

Oberndorf-Boll - "Anlass der Vereinsgründung ist die Verwirklichung des Anbaus und der Erweiterung der Mehrzweckhalle Boll. Der Verein soll auch künftig der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, der Dorfgemeinschaft und des Vereinswesens dienen. Dies soll auch durch die Bereitstellung von Räumen für gemeinschaftliche Aktivitäten der Boller Bürger erfolgen."

Der Hallenanbau sei aufgrund der wirtschaftlichen Situation in weitere Ferne gerückt, dennoch benötige man Räume für Aktivitäten und Projekte.

Verein im Juli gegründet

Der Verein wurde im vergangenen Juli gegründet. In den ersten Monaten kümmerten sich die Vorstandsmitglieder überwiegend um Organisatorisches. Währenddessen legten die Organisatorinnen vom Boule-Treff und "Offenen Wohnzimmer" ihr Augenmerk auf den Erhalt der bisher genutzten Räumlichkeiten. Sie führten Gespräche mit der Eigentümerin sowie der Stadt, einigten sich auf eine Zusammenarbeit mit der MIO (Mitmachinitiative Oberndorf) und suchten Spender und Sponsoren.

Schon bei der Vereinsgründung im letzten Sommer hätten die Beteiligten vereinbart, die Aktivitäten beider Gruppen mittelfristig zusammenzuführen. Inzwischen gehöre die Ideengeberin des "Offenen Wohnzimmers", Sieglinde Schatz, dem Vorstandsteam von "Gemeinsam für Boll" an.

Aktionen kommen gut an

Die Adventskalenderaktion für Kinder in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde habe ebenso wie das Boulespiel positive Resonanz hervorgerufen. Aktuell gebe es Gespräche mit der Narrenzunft für das nächste Projekt und Überlegungen für ein Bewirtungswochenende aller Vereine am neuen Brunnenweg.

Geplante Aktionen wie Tauschbörsen, Vorträge, Spieletreffs oder ein Reparaturcafé seien jedoch nur mit einem dauerhaft nutzbaren Raum möglich. Für das ehemalige Café Walz, in der nähe der Boule-Bahn, spreche die Barrierefreiheit und ein niederschwelliges Angebot in der Ortsmitte. Gemeinsam möchten die beiden Teams die verwaiste Filiale für gemeinsame Projekte nutzen.

Zuschuss der Stadt soll helfen

Die bisherigen Spenden und Zusagen von Sponsoren seien sehr erfreulich. Man wolle weitere Mitglieder und Sponsoren gewinnen. Da Veranstaltungen durch Corona noch stark erschwert würden, habe man für den Anfang einen Zuschuss bei der Stadt Oberndorf für die Malerarbeiten sowie einen Mietkostenzuschuss beantragt.

Alles, was der Gemeinschaft diene, sei positiv zu werten, kommentierte Ortsvorsteher Wolfgang Schittenhelm. Er sagte voraus, die Projekte würden "Ausdauer, Manpower und einen langen Atem" erfordern. Eventuell müsse der Verein die Bevölkerung aus der Reserve locken. Der Ortschaftsrat selbst verfüge nur über ein geringes Ortsbudget und könne keine Mittel erwirtschaften. Rolf Schittenhelm erkundigte sich nach den aktuellen Mitgliederzahlen und Mitgliedsbeiträgen. Seitz reagierte prompt und verteilte Mitgliedsanträge an alle Ortschaftsräte.