Der Gütenbacher Gemeinderat billigt den Vorentwurf.  Foto: pattilabelle – stock.adobe.com

Einen großen Schritt weiter ist die Gemeinde Gütenbach mit dem Bau des neuen Gemeindezentrums. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates wurde der Vorentwurf einstimmig gebilligt, die Verwaltung wurde beauftragt, den Bauantrag einzureichen. Die Kosten für das neue Gebäude klettern jedoch auf 3,6 Millionen Euro.

Gütenbach - Probleme erwartet Bürgermeisterin Lisa Hengstler nicht, da viele Details im Vorfeld mit den Behörden geklärt wurden. Allerdings kletterten die Baukosten von 2,8 auf fast 3,6 Millionen Euro. Die Architekten Martin Rosenfelder und Dietmar Haas erläuterten die Pläne. Das Gebäude wird zweigeschossig, im Winkel von 20 Grad zwischen dem Gemeinde- und dem Feuerwehrteil errichtet. Der Schulungs- und Sitzungsraum der Gemeinde ist im Erdgeschoss, Büros und das Archiv finden ihren Platz im Dachgeschoss. Ein Aufzug ist ebenfalls vorgesehen. Für Feuerwehrfahrzeuge sind im Erdgeschoss fünf Stellplätze geplant, ebenso Büro und Trockenräume. Die Jugendfeuerwehr erhält einen Raum im Dachgeschoss. "Ein zweckmäßiges Gebäude ohne überflüssigen Luxus", charakterisierte Dietmar Haas die Pläne.

Die finanzielle Seite erläuterte Architekt Martin Rosenfelder, hier vor allem die Kostensteigerungen. Sie seien nicht nur in den kletternden Baupreisen begründet. Im Laufe der Planungen waren einige Änderungen notwendig: Brandschutz- und Rauchschutztüren waren erforderlich, wo bisher normale Türen geplant waren, vier Rauchwarnabzüge kamen hinzu, zwischen Feuerwehrnebenräumen im Dachgeschoss und den Garagen muss eine Brandschutzdecke eingezogen werden. Und der Gebäudekomplex erhält deutlich mehr Fensterflächen als ursprünglich geplant. Auch die Kosten für die Außenanlagen mussten einbezogen werden.

Der Bau einer neuen Bachdohle war nicht vorgesehen, doch zeigte sich, dass die vorhandene Dohle teilweise aus Bruchsteinen bestand. Es sei zu befürchten, dass zudem bei der Beseitigung von Altlasten die Mauer an Stabilität verliere, so der Architekt.

Auf dem Gelände werden 18 Stellplätze angelegt, von denen sechs für Feuerwehrmitglieder reserviert sind.

Die finanzielle Seite des Großprojektes legte Kämmerer Marcus Gruber dar. Die geplanten 500 000 Euro Kredit reichen demnach nicht aus. Die Finanzierung sei "hart an der Grenze", betonte er. Die Gesamtverschuldung werde im Jahr 2022 auf rund vier Millionen Euro klettern. Dennoch werde die Kommune das Projekt angesichts hoher Zuschüsse und niedriger Zinsen verwirklichen können. "Wir können uns das leisten", betonte Gruber und verwies auf die Mittelfristige Finanzplanung, in der das Projekt bereits genehmigt sei.

"Ein Quantensprung" sei das Gebäude für die Feuerwehr, so Kommandant Jürgen Schonhardt. Die bisherige Unterbringung stammt aus den 1950-er Jahren, die Aufgaben der Wehr seien gewachsen.

Rund 3,6 Millionen Euro wird das Gemeindezentrum auf dem ehemaligen King-Gelände kosten. Davon muss die Gemeinde 1,5 Millionen Euro aufbringen, der Rest wird über Zuschüsse aus Ausgleichsstock, Feuerwehr und Sanierungsprogramm finanziert.