Der Hang oberhalb des Walterstalwegs rutscht schon jahrelang abwärts. Bei den Kosten zur längerfristigen Stabilisierung des Wegs ist die Gemeinde in Verhandlung mit dem Fürst von Hohenzollern.
„Man kriegt den Hang nicht gestoppt“, sagt Forstrevierleiter André Conzelmann über die Erdmasse des Hügels, die von oben herab auf den Walterstalweg drückt. Auf dem Waldweg oberhalb des Wanderparkplatzes bei der Kläranlage habe Conzelmann schon versucht große Felsbrocken gegen den Hang zu stemmen – die allerdings bereits über Nacht 20 Zentimeter heruntergerutscht seien. Besonders bei Starkregenfällen, die immer häufiger auftreten, rutsche die Erdmasse weiter ab: „Der Hang ist dann wie auf Schmierseife.“ Durch die Beschaffenheit aus Ton und Lehm sei es normal, dass „immer Rutschgefahr“ bestehe, sagt er während des Rundgangs durch den Wald mit dem Gemeinderat, dem auch Jäger und ein paar Bürger gefolgt sind.
Durch Drainage-Rohre und ein Tieferlegen der Dole zwischen Hang und Weg will Conzelmann das stehende Wasser abführen. Ein Stück Hang am Rand des Wegs möchte er knapp einen halben Meter tief abgraben und mit großen Wackersteinen auffüllen. Gleichzeitig soll durch das Fällen von circa 20 großen Fichten Gewicht vom Hang genommen werden. Auch Lärchenspieße sollen laut Conzelmann zur Stabilisierung des Hangs in den Boden gerammt werden. Er schätzt, dass die Maßnahmen zwischen 15 000 und 17 000 Euro kosten. Bürgermeister Oliver Simmendinger ist mit dem Vorschlag zufrieden: „Da habe ich mit wesentlich mehr gerechnet.“
Verhandlungen mit dem Team des Fürst von Hohenzollern
In welchem Maße die Gemeinde für die Kosten aufkommen muss, wird mit dem Forst-Team des Fürst von Hohenzollern verhandelt, erklärt Forstbereichsleiterin Jana Kohler. Der Weg führe nämlich größtenteils durch den fürstlichen Wald und werde zur Bewirtschaftung durch Schwerlasttransporter gebraucht. „Der Gemeindewald Jungingen profitiert nicht viel von dem Weg“, stellte der Revierleiter fest.
Martin Neumaier, Revierleiter des fürstlichen Walds, bestätigt auf Anfrage unserer Redaktion, was er auf einem Treffen mit Kohler versprochen hatte: Die Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern sei bereit, die Hälfte der Kosten für die Hangverschiebung zu übernehmen. Die Ableitung des Hangwassers sei dagegen Aufgabe der Gemeinde, fügt Neumaier hinzu.
Tannen bekommen zu wenig Wasser
Auch der Klimawandel ist immer wieder Thema. Im Wald sind orangefarbene Tannenwipfel deutlich zu erkennen, die selbst mit ihren Pfahlwurzeln an zu wenig Wasser kommen Conzelmann. „Nicht aus Dollarzeichen in den Augen“ geschehe die forstwirtschaftliche Nutzung des Waldes, erkläre Kohler. Wenn Waldarbeiter einzelne ältere Bäume fällen, können die übrigen eine breitere Krone ausbilden und seien insgesamt stabiler und widerstandsfähiger, sagt Conzelmann. Eng stehende, dünnstämmige Bäume entwickeln sich dagegen häufig zu „Reibern“ und „Peitschern“, die bei starkem Wind Nachbarbäume beschädigen. Diese seien anschließend wiederum anfällig für Pilze und Fäule.
„Energetische Nutzung“ gefragt
Für das Klima sei besonders eine „stoffliche Nutzung“ des Holzes – Beispielsweise beim Bau von Häusern und Möbeln – gut, so Köhler. Die Bürger haben dennoch einen Anspruch auf eine „energetische Nutzung“ in Form von der Verbrennung in Holzöfen.
Mit 620 Festmeter Holz sei die Anfrage der Bürger dieses Jahr stark gestiegen, sagt Simmendinger. 580 Festmeter Holz konnte die Gemeinde schließlich bereitstellen. Roland Bosch bemängelt dabei, dass weniger qualitative Holzsorten wie Weide und Birke genauso viel wie Buche, Esche und Ahorn gekostet haben.