Der Forsteinrichter des Regierungspräsidiums Freiburg, Andreas Kaphegyi (Mitte), stellte mit dem Leiter des Forstamts Balingen, Christian Beck, und Revierleiterin Anette Brand das neue Forsteinrichtungswerk in Dotternhausen vor. Foto: Maier

Der Gemeinderat Dotternhausen hat das Forsteinrichtungswerk beschlossen. Vor der Sitzung haben sich die Räte die Situation im Wald erläutern lassen.

Dotternhausen - Nach einem Waldbegang mit Vertretern des Forstamts hat der Dotternhausener Gemeinderat das neue Forsteinrichtungswerk beschlossen. Zur Begehung des Gemeindewalds am Plettenberg begrüßte Bürgermeisterin Marion Maier den Forsteinrichter vom Regierungspräsidium Freiburg, Andreas Kaphegyi, die Räte sowie interessierte Bürger.

Ist-Bestand und Planung

Kaphegyi stellte dabei die Ergebnisse der Inventur der Waldflächen in Dotternhausen vor. Unterstützt wurde er vom Leiters des Forstamts Balingen, Christian Beck, und von Revierleiterin Anette Brand.

Im Forsteinrichtungswerk für die Jahre 2022 bis 2031 wird der Ist-Bestand wie auch die Planung für die Pflege des Bestands, die Holzentnahme und die Aufforstung festgehalten.

Künftig mehr Laubbäume

In der Sitzung im Rathaus wurde das aufgestellte Forsteinrichtungswerk für den Gemeindewald einstimmig beschlossen. Die Forstbetriebsfläche hat im vergangenen Jahrzehnt um 83 Hektar abgenommen und beträgt 205 Hektar. Mit 48 Prozent sind die Fichten-Umbaubestände der größte Waldentwicklungstyp, gefolgt von der Tanne mit 27 Prozent, die weiter eine große Rolle spielen soll. Insgesamt besteht der Wald zu 62 Prozent aus Nadelholz zu 38 Prozent aus Laubholz, die Nadelholzanteile haben sich um sechs Prozent reduziert, was auf den der Rückgang der Fichte durch Sturm und Käfer zurückzuführen ist. Beim Laubholz hat vor allem der Bergahorn zugewonnen, die Esche ist stark rückläufig (Eschentriebsterben). Der Durchschnittsvorrat des Betriebs mit 417 Vollfestmeter pro Hektar sei leicht angestiegen und befinde sic auf einem guten Niveau, hieß es.

Tanne ist weiter Hauptbaumart

Die Verbisssituation habe sich leicht verbessert; liege aber auf einem hohen Niveau. Dies ist im Hinblick auf die Klimasituation negativ zu bewerten. Neuanpflanzungen wie Douglasie, Kirsche oder besondere Laubbaumarten müssten geschützt werden.

Der vollzogene Einschlag im vergangenen Forsteinrichtungswerk sei mit 13 300 Erntefestmetern pro Jahr knapp unter dem geplanten Einschlag gelegen. Der neue Hiebsatzvorschlag sieht einen Einschlag von 16 000 Festmetern pro Jahr vor. "Er liegt damit deutlich über dem Vollzug und dem Plan des letzten Einrichtungszeitraums", so die Forstvertreter.

Festgehalten werden soll an der bewährten Hauptbaumart Tanne trotz zu erwartender klimatischer Veränderungen aufgrund der Standortseignung (Böden und Lage im Albtrauf). Geplant ist ein schnellerer Verjüngungsfortschritt in den Umbaubeständen von Fichte und Tanne. Verstärkt sollen künftig Douglasien, Eiche und Kirsche gepflanzt werden.

"Positiver Deckungsbeitrag"

Wichtig für die Gemeinde ist das Fazit der Forstvertreter: "Mit dem vorgeschlagenen Betriebsplan ist im Wirtschaftswald bei normaler Holzmarktlage auch zukünftig eines positiver Deckungsbeitrag möglich."