In Altensteiger Stadtwald will man in diesem Jahr 21 500 Meter Holz ernten. Foto: Köncke

Im Altensteiger Stadtwald werden im laufenden Jahr voraussichtlich 21 500 Festmeter Holz geerntet. Erwartet wird ein Überschuss von 341 000 Euro. Vom Klimawandel seien inzwischen alle Baumarten betroffen.

Altensteig - Inge Hornell hat die Waldwirtschaftspläne 2022 und 2023 in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgelegt. Neben der stellvertretenden Leiterin der Unteren Forstbehörde hatten die Revierleiter Christoph Schöller und Reiner Stoll Platz genommen.

An der Wand hingen mehrere Schadensbilder. Demnach hat sich der Zustand der Wälder weiter verschlechtert, auch wenn das Ausmaß der Schäden im Landkreis Calw und dem Altensteiger Stadtwald im Vergleich zu anderen Gegenden in Baden-Württemberg immer noch relativ gering ausfällt.

"Man muss sich trotzdem Sorgen machen", erklärte die studierte Forstwissenschaftlerin. Wegen zunehmender Wetterextreme bleibe letztlich nur übrig, den Anteil und die Artenvielfalt trockenresistenter Bäume zu erhöhen und die Naturverjüngung voranzutreiben.

Markt hat sich schnell erholt

Bevor Inge Hormel näher auf die Themen Holzeinschlag, Jungbestandspflege, Verbissschutz und Kulturen einging, warf sie einen Blick auf den Holzmarkt, der sich in "vorher nicht bekanntem Maße" erholt habe. Sprich: die Preise seien 2021 und 2022 stark gestiegen. Für den Festmeter Stammholz habe man bis zu 130 Euro erzielen können. Die Folgen des Krieges in der Ukraine hätten inzwischen Spuren hinterlassen, der Holzabsatz werde ihrer Meinung nach zurückgehen, auch weil sich Sägewerke mit einem großen Vorrat eingedeckt. hätten.

Im Jahr 2022 wurde laut Waldwirtschaftsplan der vorgesehene Holzeinschlag von 21 500 Festmetern leicht übertroffen. Die zufälligen Nutzungen – hervorgerufen durch Sturm, Trockenheit und Käferbefall – betrugen 15 Prozent oder 3275 Festmeter.

6177 Bäume gepflanzt

Gepflanzt wurden 6177 Bäume und vor Wildverbiss geschützt. Erwirtschaftet hat der Stadtwald einen Überschuss von 788 000 Euro. Im laufenden Forstwirtschaftsjahr will man erneut 21 500 Festmeter ernten und orientiert sich an den vom Gemeinderat beschlossenen Zielen.

Gerechnet wird mit Erträgen von 1,59 Millionen und Aufwendungen von 1,25 Millionen Euro – macht einen Überschuss von 341 000 Euro. Eingeschlagen wird hauptsächlich Nadelstammholz in der Größenordnung von 17570 Festmeter.

Ein Schwerpunkt liegt laut Auskunft der beiden Förster auch in diesem Jahr auf der Pflege junger Waldbestände. Sämtliche Eingriffe würden den Anteil an Mischbaumarten und der Kronenausbildung sichern sowie eine Risikostreuung und höhere Stabilität der Bestände bewirken.

Außerdem werde in ältere Fichten- und Tannenbestände eingegriffen, um für die nachwachsende Waldgeneration eine höhere Lichteinwirkung zu ermöglichen.

Auswahl klimastabiler Sorten

Die Artenvielfalt an Bäumen werde man mit klimastabilen Arten (Trauben- und Stileiche, Douglasie, Berg- und Spitzahorn, Hainbuche, Eibe, orientalische Buche Eisbeeren, Speierling) auf größeren und kleineren Flächen erhöhen. Wert lege man außerdem auf die Jungbestandspflege.

Bei der anschließenden Aussprache bedankte sich Dieter Renz (Freie Wähler) dafür, dass im Rahmen der Möglichkeiten einiges gegen den Klimawandel unternommen werde.

Peter Fuchtel (CDU) sprach das Thema Schlagflächen an (zurückbleibende Baumreste und Biomasse-Reste, welche im Wald belassen oder abgeräumt und genutzt werden) und SPD-Sprecherin Ursula Utters regte einen Waldbegang des Gremiums an.

Beide Wirtschaftspläne wurden vom Gemeinderat einstimmig abgesegnet.