Die Pläne für das Dampfbad in Winterlingen sind erst einmal gestorben. Foto: Bender

"Die Gemeinde Winterlingen steht sehr gut da", ließ im Rahmen der Haushaltseinbringung Gemeinderat Roland Heck zufrieden verlautbaren.

Winterlingen - Das Lob war ausgesprochen groß bei der Gemeinderatssitzung am Montagabend im Winterlinger Sitzungssaal. Es gab Lob von allen Seiten und für alle, die am Haushaltsplan 2023 beteiligt waren. Aber vor allem zollte Roland Heck, Fraktionssprecher der Bürgerliste, dem Schultes Michael Maier großen Respekt und meinte, dieser dürfe "sein Licht nicht immer unter den Scheffel stellen". "Seit 2010, also seit Sie Herr Maier als Bürgermeister in Winterlingen im Amt sind, haben wir unsere Schulden von über 3,5 Millionen auf bald 842 000 Euro abgebaut und gleichzeitig enorme Rücklagen gebildet", so Heck wörtlich.

Die liquiden Mittel in Höhe von gut 7,3 Millionen Euro wird man laut Kämmerer Bode Erath auch 2023 weitgehend erhalten können; er rechnet mit 1,6 Millionen Euro Rücklagenentnahme. An der ursprünglichen Planung des Kämmerers hat man auf dem Rathaus bis zur Haushaltseinbringung nochmals gearbeitet und weitere 220 000 Euro im Ergebnishaushalt einsparen können, so dass man für das Jahr 2023 mit einem geplanten Überschuss in Höhe von etwa 20 000 Euro rechnet.

Die Kugelsauna ist vom Tisch

Auch im Finanzhaushalt hat man aufgrund eines Antrages von Fraktionssprecher Rainer Pfersich von der Liste Zukunft nochmals 75 000 Euro einsparen können. Einstimmig wurde der Antrag angenommen, die geplante Kugelsauna beim Hallenbad auf Eis zu legen. Denn bei den anvisierten Kosten würde es nicht bleiben, vielmehr könne man mit dem Vierfachen rechnen.

Pfersich zeigte sich in seiner Haushaltsrede ebenfalls ehrfürchtig: "Der Haushalt ist vollgepackt wie nie und die Personalausgaben knacken erstmals die Vier-Millionen-Grenze." Dies sei vor allem den Tarifsteigerungen geschuldet, welche der Kämmerer vorsichtshalber schon mal mit eingerechnet hat. Bürgermeister Maier gab allerdings zu bedenken, dass nicht alle Stellen der Gemeinde besetzt sind: ein Waldarbeiter, ein FSJler und zwei Bewerber für PIA-Plätze beim Kindergarten sowie ein Auszubildender zum Wassermeister werden noch dringend gesucht.

Neuer Rekordhaushalt

Geplant sind Investitionen in Höhe von Knapp 8,3 Millionen Euro, wovon 7,3 Millionen Euro auf Baumaßnahmen entfallen. "Wir haben mit einem Volumen von über 17 Millionen einen neuen Rekordhaushalt.", betonte Roland Heck. Während man den Schuldenstand weiter sukzessive zurückführe, seien die liquiden Mittel jetzt schon auf 7,3 Millionen Euro angewachsen. "Diese Gemeinde hat keinen nennenswerten Investitionsstau", verglich Heck die gute Lage gegenüber den verheerenden Zuständen bei Bund und Ländern.

Stadiongebäude wird saniert

Eines bisherigen Investitionsstaus nimmt man sich dieses Jahr in Winterlingen an. Das Stadiongebäude, das im Jahr 1978 erbaut wurde, ist außer dem auf das ehemalige Flachdach aufgesetzten Satteldach in einem recht maroden Zustand. Mit 330 000 Euro will man Fenster, Türen, Heizung, Fliesen, Leitungen und Sanitäranlagen erneuern und gleich noch eine Wärmepumpenheizung mit Photovoltaikanlage installieren. Eine kurze und intensive Diskussion ergab, dass man dieses Gebäude auf alle Fälle erhalten will.

Nach der einstimmigen Verabschiedung des Haushalts für das Jahr 2023 können nun also Investitionen wie die Sanierung der Mehrzweckhallen, der 14-Nothelfer-Kapelle, der Haupt- und Juhestraße, der Abwasserkanäle, dem Breitbandausbau, dem Grunderwerb und der Erweiterung des Baugebiets Riedern, dem Ausbau der Weinstetter Straße sowie vieler anderer Projekte nichts mehr im Wege.