Im Wildberger Gemeinderat wurde viel über das Sulzer Gerätehaus diskutiert. Es soll am Sulzer Ortseingang aus Richtung Oberjettingen entstehen. Foto: Uwe Priestersbach

Am Ortsausgang in Richtung Jettingen soll das neue Gerätehaus der Sulzer Feuerwehr entstehen. In der Diskussion stehen aktuell die weiter steigenden Baukosten.

Eigentlich ging es in der jüngsten Sitzung des Wildberger Gemeinderats nur um die Kostenfortschreibung und Anpassung der Planungsleistungen für den Neubau des Sulzer Feuerwehrhauses. Dennoch kam es im Bürgersaal des Rathauses zu einer eher grundsätzlichen Debatte.

Auf dem geplanten Grundstück mit einer Gesamtfläche von 2750 Quadratmetern sollen 520 Quadratmeter überbaut werden. Im neuen Gerätehaus der Feuerwehr sind zwei Fahrzeugboxen, ein Lager sowie ein Schulungsraum und die notwendigen Umkleide- und Sanitärräume vorgesehen.

Die Kosten haben sich vervielfacht

Ging man im Mai vergangenen Jahres noch von reinen Baukosten in Höhe von 1,93 Millionen Euro aus, waren es bei den Haushaltsberatungen im November 2,62 Millionen Euro und im Februar bereits 2,76 Millionen Euro.

Zusammen mit den jetzt angepassten Planungskosten ergeben sich nach derzeitigem Stand Gesamtkosten in der Größenordnung von 3,18 Millionen Euro.

Wie Bauamtschef Arthur Sadlers dazu einleitend festgestellt hatte, „ist eine Planung immer ein Prozess“ – und zu den Baukostensteigerungen seit Mai 2022 haben sich zusätzliche Maßnahmen wie die Außenanlagen oder die auf öffentlichen Gebäuden vorgeschriebene Photovoltaikanlage hinzugesellt.

„Das Haus ist zu groß“

Bürgermeister Ulrich Bünger wies in diesem Zusammenhang auf die erwarteten Zuschüsse aus der Fachförderung und dem Ausgleichsstock hin – und er stellte mit Blick auf die DIN-Normen bei Gerätehausneubauten außerdem fest: „Wir können die Standards nicht verändern“.

Mit der Aussage mochte sich CDU-Rat Siegfried Herter nicht zufriedengeben, denn „mir kommt das von der Größe her suspekt vor“. So vertrat er die Auffassung, dass „dieses Haus zu groß ist“ – und weil man sich die Kostensteigerungen irgendwann nicht mehr leisten könne, müssten die Gesamtkosten in seinen Augen auf jeden Fall unter drei Millionen Euro bleiben.

Es wird nach Einsparungen gesucht

Für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Gerhard Ostertag stellte sich ebenfalls die Frage, „ob es nicht Alternativen in der Ausführung gibt“. Für ihn ist klar, dass „wir solche Kostenentwicklungen nicht bei allen Vorhaben akzeptieren können“.

Nachdem der Sulzer Ortsvorsteher Rolf Dittus auf die Notwendigkeit eines „funktionalen Baus“ hingewiesen hatte, griff der Rathauschef in die Diskussion ein und erinnert daran, dass es an diesem Abend nicht um einen Baubeschluss ginge – sondern um eine Anpassung des Planungsauftrages an die fortgeschriebenen Kosten.

Dennoch erweiterte er den ursprünglichen Beschlussantrag dahingehend, dass die Projektgruppe aus Gemeinderat, Verwaltung und Feuerwehr die Planung auf mögliche Einsparungen hin abklopfen müsse.