Das Forsteinrichtungswerk 2022 bis 2031 war Thema im Gemeinderat Weilen unter den Rinnen. Der Einschlag wurde erhöht.
Weilen u. d. R. - Mit dem Forsteinrichtungswerk 2022 bis 2031 hat sich der Gemeinderat Weilen unter den Rinnen in seiner jüngsten Sitzung befasst. Zudem fand ein Waldbegang statt, zu dem Bürgermeister Gerhard Reiner den Leiter des Forstamts, Christian Beck, Revierförster Elmar Maier, Gemeinderäte, Jagdpächter und einen Bürger begrüßte.
Strategie erläutert
Die Forstleute erläuterten anschaulich die Strategie des Forstbetriebs, nämlich standortangepasste Baumarten zu wählen und die Förderung des Mischwalds anstelle der reinen Monokulturen anzustreben. Grundsätzlich werde eine naturnahe, nachhaltige Waldbewirtschaftung angestrebt.
Bei der ersten Station im Distrikt 3, Gewann Rohr, wurden die mächtigen Altholzbestände gezeigt. Unter dem Schirm des Altholzes hat sich eine Naturverjüngung entwickelt. Die zweite Station war ebenfalls im Gewann Rohr mit noch geringer Naturverjüngung, da durch den Baumbestand zu wenig Licht in den Wald kommt. In den nächsten zehn Jahren soll das Altholz entnommen werden.
Nachhaltig wirtschaften
Das Führungs- und Planungsinstrument für die Waldbewirtschaftung ist das Forsteinrichtungswerk. Es beinhaltet die Erfassung des Waldzustands, die mittelfristige Planung und die Kontrolle der Nachhaltigkeit im Betrieb. Bei der Waldinventur werden Daten über die Waldfunktionen, die Bestockung und die Standorte gewonnen. Anhand dieser Aufnahme werden die Hiebsätze für die kommenden zehn Jahre geplant. Die Forsteinrichtung ist gesetzlich für einen geregelten Forstbetrieb vorgeschrieben, diese wurde von der höheren Forstbehörde beim Regierungspräsidium Freiburg erstellt. Mit ihr lässt sich überprüfen, ob ein Betrieb nachhaltig wirtschaftet.
Viele Weißtannen
Die Forstbetriebsfläche des Gemeindewalds Weilen hat sich in den vergangenen zehn Jahren nur geringfügig erhöht und umfasst rund 65 Hektar. Der Bestand besteht aus 50 Prozent Weißtanne, 33 Prozent Fichte und zwei Prozent anderen Nadelhölzern sowie verschiedene Laubbaumarten. Allgemein wird dem Gemeindewald ein guter Pflegezustand attestiert.
7100 Festmeter pro Jahr
Eingeschlagen wurden in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 5999 Festmeter, inklusive zufälliger Nutzung. Die Betriebsergebnisse waren auße 2020 stets positiv mit einem durchschnittlichen Gewinn von rund 25 000 Euro pro Jahr. Der Holzvorrat ist weiter angestiegen und liegt nun bei 640 Vorratsfestmeter pro Hektar. Für die nächsten zehn Jahre wird ein etwas höherer Hiebsatz mit 7100 Festmetern von den Forsteinrichtern vorgeschlagen.
Forsteinrichtungswerk beschlossen
Der Gemeinderat beschloss, diesen Hiebsatz für die nächsten zehn Jahre festzulegen. Das Forsteinrichtungswerk für den Zeitraum von 2022 bis 2031 wurde vom Gemeinderat einstimmig beschlossen. Die Vertreter des Forstamts stellen zudem fest, dass sich die Verbisssituation im Gemeindewald durch die Jäger in Weilen unter den Rinnen auf einem guten Niveau befindet. "Der Rehwildbestand wird auf einem verträglichen Maß gehalten", hieß es.