Photovoltaikanlagen sind für öffentliche Gebäude wie die Schule und Sporthalle geplant, die nun den Startschuss für einige weitere städtische Gebäude mit Photovoltaik darstellen sollen. Foto: andreas160578/Pixabay

Ein ehrgeiziges Ziel haben sich die Stadt Vöhrenbach und der Gemeinderat gesteckt: Laut dem Fachbetrieb Energie-Kienzler beauftragte der Rat die Verwaltung, in den nächsten Jahren alle wirtschaftlich realisierbaren Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden umzusetzen.

Vöhrenbach - Als erstes Projekt soll, gerade im Rahmen der Sanierung, eine Anlage auf dem Dach der Josef-Hebting-Schule und der Sporthalle installiert werden. Hier soll die Verwaltung nun alles weitere veranlassen, entsprechende Haushaltsmittel sind einzuplanen.

 

Zur Umsetzung dieses Solarkonzepts werden in folgenden städtischen Haushalten jährlich Mittel in Höhe von 200 000 Euro vorgesehen. Zu Gast im Gemeinderat waren Benjamin Kienzler und Luca Schönfeld von Energie-Kienzler.

Aktuell kommen 16 Gebäude infrage

Im Zusammenhang mit der unterstützenden Erklärung zum Klimaschutzpakt möchte die Stadt mit dem Bau von Solarstromanlagen auf geeigneten Dachflächen, aktuell kommen hier 16 Gebäude infrage, mit gutem Beispiel vorangehen. In Abstimmung mit dem Gemeinderat hatte die Firma Energie Kienzler den Auftrag erhalten, ein Konzept für Photovoltaik und Solarthermie auf den Dächern verschiedener städtischer Gebäude zu entwickeln.

Beispielhaft wurde in der Sitzung die Photovoltaik für Josef-Hebting-Schule und Sporthalle vorgestellt. Hier wurde zuerst einmal die aktuelle Situation überprüft und auch der Stromverbrauch ermittelt. In der Folge wurden die notwendigen Bauteile ermittelt, insgesamt sind es 240 Paneele mit jeweils 345 Wp. Aktuell hat die Schule einen Stromverbrauch von 44 600 Kilowattstunde (kWh). 26 500 davon könnten direkt durch die Stromerzeugung auf dem Dach abgedeckt werden, aus dem Stromnetz müsste man noch 18 100 kWh beziehen. Gleichzeitig können aber 75 000 kWh überschüssiger Strom aus der Anlage ins Netz eingespeist, also verkauft werden.

Aus Sonnenlicht ohne Klimabelastung Strom erzeugen

Zum einen wird hier also aus Sonnenlicht ohne Klimabelastung Strom erzeugt. Allein mit den beiden Anlagen werden jährlich 47 900 Kilogramm CO-Emissionen eingespart. Auf Grundlage dieser Zahlen hätte sich die Anlage außerdem nach elf Jahren amortisiert und würde ab dann einen Gewinn abwerfen. Dabei sei es sinnvoll, diese Maßnahme jetzt im Rahmen der Sanierung, beispielsweise bei noch stehendem Gerüst, durchzuführen. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass verschiedene besondere Gegebenheiten berücksichtigt werden müssen wie beispielsweise ein Schneefangschutz über dem Eingangsbereich oder über dem Pausenhof.

Für Schule und Sporthalle würden die Kosten 156 000 Euro betragen. Gleichzeitig wurde auch noch die einfach realisierbare Photovoltaik auf dem Friedhofsgebäude mit 44 000 Euro veranschlagt. Dazu kamen dann eine Auflistung verschiedener weiterer Gebäude für die kommenden Jahre mit den geschätzten Kosten und dem Ertrag und ökologischen Nutzen.

Bei rechtzeitiger Planung stehen die Module 2023 zur Verfügung

Marion Ketterer (CDU) begrüßte das Projekt, fragt aber auch aufgrund der aktuellen Situation nach der Verfügbarkeit solcher Module. Der Markt sei zwar in Bewegung, so Benjamin Kienzler, bei rechtzeitiger Planung stünden die Module aber im kommenden Jahr zur Verfügung. Auch Albert Schwörer (BWV) begrüßte diese Planungen, es sei wichtig langfristig zu denken.

Susanne Dorer (CDU) fragte nach dem Sinn von Speichermöglichkeiten, um auch in den Abendstunden beispielsweise in der Sporthalle eigenen Strom nutzen zu können. Dies müsse allerdings erst einmal beobachtet werden, so Bürgermeister Heiko Wehrle, bevor man hier weiter entscheidet.

Rüdiger Hirt (CDU) fragte noch nach notwendigen Veränderungen in der Elektroinstallation der Schule, die bei der Sanierung ausdrücklich für Photovoltaik-tauglich ausgebaut werden sollte. Hier sind allerdings nur spezielle zusätzliche Steuerungen notwendig.